Abnehmen mit Intervallfasten: wirkt sich die Ernährung positiv auf die Gesundheit aus?

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Abnehmen mit Intervallfasten: wirkt sich die Ernährung positiv auf die Gesundheit aus?

Intermittierendes Fasten liegt im Trend. Aber ist die Methode zum Abnehmen wirklich besser als herkömmliche Diäten? Und welche Wirkung hat es auf die Gesundheit?

Kassel – Bei der Suche nach der richtigen Ernährung kann einem schnell der Kopf rauchen. Online werden unzählige Varianten beworben, die schnellen Erfolg versprechen. Eine Methode ist seit einiger Zeit besonders beliebt. Die Rede ist von intermittierendem Fasten.

Beim Intervallfasten ist das Essen nur für einen bestimmten Zeitraum „erlaubt“. Der Fastende verzichtet freiwillig tage- oder stundenweise auf Nahrung. Diese Form der Diät hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Trend entwickelt. Immer mehr Menschen wollen damit abnehmen. Zudem erhoffen sich manche positive Auswirkungen auf die Gesundheit.

Abnehmen mit Intervallfasten: Diese Formen gibt es bei dieser Diätvariante

Intervallfasten unterscheidet sich vom Heilfasten dadurch, dass es nicht nur über einen bestimmten Zeitraum, sondern dauerhaft angewendet werden kann. Außerdem werden im Gegensatz zu Diäten nur bestimmte Lebensmittel verwendet. Hier geht es um den vorübergehenden Verzicht auf Nahrung mit dem Ziel, langfristig Gewicht zu verlieren. Sie lassen zum Beispiel Frühstück oder Abendessen ausfallen. Bei anderen Formen wird ein- oder zweimal pro Woche hauptsächlich Wasser oder ungesüßter Tee über den Tag verteilt konsumiert. An den restlichen Tagen isst du normal.

Methode Verzicht Essensauswahl
16:8 16 Stunden ohne Essen am Tag/Eine Mahlzeit wird ausgelassen, ansonsten normal keine konkreten Empfehlungen
5:2 Ernährung Reduzierte Nahrungsaufnahme an 2 Tagen, sonst normal keine konkreten Empfehlungen
Alternatives Fasten am Tag Wechseln Sie Fastentage und normale Essenstage ab An Fastentagen: 25 Prozent der üblichen Energiemenge erlaubt
Abendessen stornieren An zwei bis drei Tagen in der Woche entfällt das Abendessen/Essenspause von mindestens 14 Stunden Abends nur Wasser oder Tee
(Quelle: DGE)

„Im Gegensatz zu anderen Fastenformen sollte Intervallfasten als Langzeitdiät eingesetzt werden“, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Die verschiedenen Formen unterscheiden sich hinsichtlich Dauer und Häufigkeit der Nahrungskarenz. Am bekanntesten ist wohl das 16:8-Verfahren. Doch wirken sich die Methoden wirklich positiv auf Gewicht und Gesundheit aus?

Intervallfasten: positive Effekte auf Körper und Gesundheit? Ergebnisse von Studien

Es gibt einige Studien, in denen sich Forscher ganz oder teilweise mit dem Thema Intervallfasten auseinandergesetzt haben. Die Ergebnisse einer US-Studie zeigten, dass Teilnehmer, die mehrmals täglich proteinreiche Mahlzeiten zu sich nahmen und auch in Intervallen fasteten, mehr Fett verbrannten als diejenigen, die nur Kalorien reduzierten. An ein bis zwei Tagen in der Woche wurde auf Essen verzichtet. Mit dieser Kombination erhöht sich der fettfreie Anteil im Körper, zu dem auch Muskelgewebe gehört, deutlich.

Auch Tierversuche mit Mäusen zeigten bereits positive Effekte – auch auf das Risiko chronischer Erkrankungen, wie die Techniker Krankenkasse erklärt. Intervallfasten könnte also das Auftreten von Typ-2-Diabetes verhindern und das Leben der Tiere verlängern. Studien am Menschen sind jedoch klein und selten, wie das Deutsche Ärzteblatt in einem Bericht von 2019 feststellte. Die wenigen bisher existierenden Studien sind daher nicht eindeutig, einige kamen sogar zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Eine Frau hat Vollkornbrot mit etwas Butter und Paprika in ihrer Küche. Intermittierendes Fasten hilft beim Abnehmen.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Studie zum Intervallfasten: 5:2-Methode im Vergleich zur konventionellen Ernährung

Relativ überraschend waren die Ergebnisse der sogenannten HELENA-Studie. 2018 hat beispielsweise ein Team aus DKFZ-Forschern und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Heidelberg* die 5:2-Methode im Vergleich zu einer herkömmlichen Reduktionsdiät und einer Kontrollgruppe ohne Diät untersucht. Das Ergebnis: Intermittierendes Fasten hatte keinen Vorteil gegenüber herkömmlichen Diäten.

„Die Studie zeigt, dass Intervallfasten nicht schlechter ist als eine herkömmliche Reduktionsdiät und für manche Menschen, denen es leichter fällt, Kalorien vorübergehend zu reduzieren, eine Alternative sein könnte“, wird Dr. Tilman Kühn, Leiter des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, zitiert im Tagebuch. Die Teilnehmer der Studie kamen mit der 5:2-Methode gut zurecht, aber kaum jemand übernahm sie danach in ihren Lebensstil. Was laut Kühn auch an der Methode selbst gelegen haben könnte. Daher könnte die beliebte 16:8-Methode geeigneter sein. Denn hier wird nicht an ganzen Tagen gefastet, sondern nur in einem bestimmten Zeitraum. Ein großer Teil der Fastenzeit wird auch mit Durchschlafen verbracht.

Intervallfasten und Gesundheit: Studie befasst sich mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Auch wenn diese Studie keinen großen Vorteil gegenüber dem Intervallfasten im Vergleich zu einer herkömmlichen Ernährung zeigte: Intervallfasten kann beim Abnehmen helfen und scheint auch über einen längeren Zeitraum leichter durchzuhalten. Aber wirkt es sich auch positiv auf die Gesundheit aus?

Eine Cochrane-Studie wird 2021 die Auswirkungen von Intervallfasten auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen* untersuchen. Dem Ergebnis zufolge hat Intervallfasten keinen Einfluss auf die Sterblichkeit, das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz. Darüber hinaus beeinflusste es den Blutzuckerspiegel im Vergleich zu einem normalen Essverhalten oder anderen Diäten nicht. Das Team betonte jedoch, dass weitere Studien erforderlich seien, um „die Vorteile und potenziellen Schäden des intermittierenden Fastens zu testen und festzustellen, ob es Auswirkungen darauf hat, wie viele Menschen sterben oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln“. , so das Cochrane-Forschungsteam. Andere Studien zeigten aber auch, dass die regelmäßige Unterbrechung der Nahrungsaufnahme auch die Selbstreinigung der Zellen (Autophagie) fördert – eine Art Recycling-Programm für die Zellen.

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) weist dennoch darauf hin, dass die Studienlage bisher eher schlecht sei und die Methode daher nicht zur Vorbeugung von Stoffwechselerkrankungen empfohlen werden könne. Und nicht jede Fastenmethode ist für jeden Menschen geeignet. Vor allem Menschen mit einer Erkrankung sollten vor einer Ernährungsumstellung ihren Arzt konsultieren. Eine Alternative zum Intervallfasten könnte auch die sogenannte Mittelmeerdiät sein, die mehrfach zum Testsieger gekürt wurde. (sww) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIEN.

Die in diesem Artikel genannten Tricks und Informationen können eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht ersetzen. Verwenden Sie unsere Ernährungstipps nur als Ergänzung zu einer ansonsten abwechslungsreichen und gesunden Ernährung. Die Informationen ersetzen in keiner Weise eine professionelle Beratung und sind nicht für eine unabhängige Diagnose oder Behandlung bestimmt.

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