Aldi, Lidl und Netto haben ein Prospektproblem: Was Kunden jetzt wissen müssen

Startseite » Aldi, Lidl und Netto haben ein Prospektproblem: Was Kunden jetzt wissen müssen

„Sehr geehrte Kunden, aufgrund der angespannten Lage auf dem Papiermarkt weltweit gibt es derzeit leider nur eine geringe Anzahl an Flyern. Es tut uns leid, dass diese vergriffen sind“, teilte eine Münchner Aldi-Süd-Filiale am vergangenen Montag mit.

Auf Nachfrage erklärten die Mitarbeiter, dass es derzeit nur wenige Prospekte in den Filialen gebe. Aldi Süd scheint kein Einzelfall zu sein.

Auch Lidl, Penny und Netto Marken-Discount haben gelegentlich leere Prospektfächer. Schuld ist die Papierkrise.

Offiziell will man aber nicht von einem Lieferengpass sprechen, sondern nur von vereinzelten Filialen, die nicht durchgehend bedient werden können.

Warum fehlen Papiertüten und Prospekte in Supermärkten?

Die Lage auf dem Papiermarkt bleibt angespannt, weil Chinas Wirtschaft wieder anläuft und die Nachfrage nach Holz, Papier und anderen Rohstoffen steigt.

Aufgrund der gleichzeitigen No-Covid-Policy werden Häfen und Produktionsstätten im Falle eines Corona-Falls für mehrere Tage geschlossen. Die Ware bleibt daher an den Standorten hängen und gelangt nur unter großem Aufwand und mit Preisaufschlägen nach Deutschland. Dies führt insgesamt zu höheren Kosten.

Im vergangenen September meldete das Statistische Bundesamt eine Preissteigerung für Altpapier von über 220 Prozent gegenüber August 2021.

Auch Holz und Zellstoff kosten 2021 deutlich mehr, der Preis hat sich inzwischen stabilisiert, befindet sich aber immer noch auf einem „sehr hohen Niveau“. Laut Statistischem Bundesamt betrug die Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr fast 50 Prozent.

Woher wissen Kunden, welche Angebote gelten?

Gibt es keine Papiertüten, können Verbraucher auf Alternativen wie Stoffbeutel, Kartons oder wiederverwendbare Tragetaschen zurückgreifen. Und auch für Prospekte gibt es Abhilfe.

Wer in gedruckten Flyern von Aldi Süd, Lidl, Netto, Rewe, Penny und anderen blättern möchte, sollte regelmäßig in den Filialen danach suchen. Die Hefte liegen meist direkt am Ausgang, denn die Angebote für den nächsten Aktionszeitraum sind in ein bis zwei Wochen gültig. Die Shops werden weiterhin mit den Prospekten beliefert. Nur in Einzelfällen trifft eine kleine Stückzahl ein, die dann schnell ausverkauft ist.

Hilfreich ist auch das Schmökern in den kostenlosen Wochenzeitungen oder regionalen Tageszeitungen. In vielen Fällen sind die Handouts enthalten. Achten Sie darauf, dass der Aufkleber „Bitte keine Werbung“ auf Ihrem Briefkasten angebracht ist. Mit kostenlosen Wochenzeitungen vermeiden Zusteller das Einwerfen der Prospekte.

Wem das zu umständlich ist, der sollte wissen, dass fast alle Supermärkte und Discounter Online-Prospekte anbieten.

CHIP rät: Laden Sie sich die offiziellen Apps von Aldi Süd, Lidl, Rewe, Netto Marken-Discount, Kaufland und Co. herunter. In vielen Fällen gibt es regionale Rabattgutscheine, die Sie direkt in Ihrer Lieblingsfiliale einlösen können.

Die Links dazu finden Sie hier.

  • Aktuelles Beispiel: Wer für zehn Euro in einer Lidl-Filiale in München einkauft und die Lidl-Plus-App an der Kasse vorzeigt, bekommt entweder Gratis-Joghurt oder Gratis-Cola der Marke Freeway.