ARD-Zuschauer toben nach Livestream-Panne – „Eine Frechheit“

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ARD-Zuschauer toben nach Livestream-Panne – „Eine Frechheit“

Der Livestream für „Anne Will“ in der ARD-Mediathek funktionierte am Sonntagabend nicht.Bild: dpa / Wolfgang Borrs

Seit Jahren hat Anne Will mit ihrer gleichnamigen Politsendung einen festen Platz am Sonntagabend in der ARD. Der Polit-Talk mit der 55-Jährigen ist zudem seit 2016 die meistgesehene Talkshow im deutschen Fernsehen. „Anne Will“ wird nicht nur im linearen Fernsehen ausgestrahlt, sondern ist auch im Live-Stream der ARD-Mediathek abrufbar. In diesem Zusammenhang ist dem Sender am vergangenen Sonntag jedoch ein ärgerlicher Fehler unterlaufen.

Kein „Anne Will“ im Livestream

In ihrer aktuellen Ausgabe hat sich Anne Will mit dem Thema beschäftigt „Missbrauch, Lügen, Vertuschungen – kann diese Kirche gerettet werden?“ und sprach mit folgenden Gästen darüber: Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Katsch, Mitbegründer und Sprecher der Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch“, Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90 / Die Grünen), Vizepräsidentin des Bundestages, Ingrid Matthäus-Maier (SPD), Politikerin und Juristin und Christiane Florin, Redakteurin für Religion und Gesellschaft beim Deutschlandfunk.

Als die User jedoch nach „Polizeiruf 110“ „Anne Will“ im ARD-Livestream sehen wollten, erschien auf den Bildschirmen statt der politischen Sendung folgende Einblendung:

„Leider steht Ihnen dieses Programm aus rechtlichen Gründen nicht zur Verfügung.“

Die Benutzer wurden auch darüber informiert, dass die nächste Show, die im Livestream zu sehen ist, „Daily Issues“ ist, die um 22.45 Uhr nach „Anne Will“ ausgestrahlt wird.

Auf Twitter machte sich schnell Erstaunen breit. „Es gibt kein ‚Anne Will‘ im Livestream?“, „Warum konntest du heute nur ‚Anne Will‘ im Fernsehen sehen?“ und „Bin ich bei der ARD so tief in Ungnade gefallen? Sollte ich recht haben?um nur drei Beispiele zu nennen.

Der offizielle Twitter-Account von „Anne Will“ sagte:

„Leider funktioniert unser Live-Stream im Moment nicht richtig – wir arbeiten gemeinsam mit der ARD daran.“

Eine nähere Antwort auf den Ausfall des Livestreams gab es nicht. Pünktlich zu den „Tagesthemen“ funktionierte der Livestream wieder. Und während der Sendung versprach auch die ARD: „Für alle, die die Sendung nicht im Stream sehen konnten: In einer Stunde gibt es sie auf unserer Website.“

Welche „Rechtsgründe“ meint die ARD?

Allerdings war die Aussage des Social-Media-Teams von „Anne Will“ für viele User unbefriedigend. Vor allem, weil sie sich mehr Informationen zur Begründung gewünscht hätten, dass der Livestream aus rechtlichen Gründen nicht verfügbar sei.

So lauteten beispielsweise zwei Kommentare: „Was sind die rechtlichen Gründe genau? Das wird spannend“ und „Als zahlender Zuschauer habe ich das Recht, genau zu wissen, welche ‚rechtlichen Gründe‘ es waren, die dazu geführt haben, dass viele das könnten.“ nicht der Show folgen.“ Und ein anderer schrieb empört: „Auch nach einer Stunde schafft es ‚Anne Will‘ nicht, ein wenig Transparenz zu schaffen und mit den Gerüchten aufzuräumen. Viele würden es positiv aufnehmen, wenn Fehler transparent kommuniziert würden.“

Der User spielte darauf an, dass viele Zuschauer vermuteten, dass der gescheiterte Livestream etwas mit dem Thema zu tun habe. Die entsprechende „Anne Will“-Ausgabe ist ab sofort online in der ARD-Mediathek abrufbar.

(schweizerisch)