Laut Daten der Krankenkassen waren Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2021 deutlich seltener krank als vor der Pandemie. Die Krankenquote der 5,5 Millionen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) lag 2021 mit 3,97 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit acht Jahren, wie die TK am Montag in Hamburg mitteilte. Das ist ein weiterer deutlicher Rückgang im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 mit einer Krankenstandsquote von 4,13 Prozent. „Hauptgrund sind deutlich weniger Erkältungskrankheiten“, sagt TK-Vorstandsvorsitzender Jens Baas. Psychische Erkrankungen belegten mit 21,8 Prozent den Spitzenplatz.
Weniger kältebedingte Ausfälle
Bei den rund 2,4 Millionen Erwerbstätigen, die bei der DAK versichert sind, ist der Krankenstand im Vergleich zu 2019 vor der Pandemie um 4,0 Prozent um 0,1 Punkte gesunken. Erkältungen verursachten ein Drittel weniger Arbeitsausfälle als 2019. Grund seien die strengen Hygienemaßnahmen während der Pandemie, hieß es.
Bei den psychischen Erkrankungen verzeichnet die DAK-Analyse einen Rekordwert von 276 Fehltagen je 100 Versicherte. Depression allein verursachte 108 Tage. Die meisten Tage verloren DAK-Versicherte wegen Rückenschmerzen und anderen Problemen des Bewegungsapparates. Dies war der Grund für mehr als ein Fünftel des Arbeitsausfalls. Branchen mit Möglichkeiten für Homeoffice und digitales Arbeiten hatten laut DAK im Jahr 2021 weniger Fehlzeiten als andere.