Birkenfelder Jungunternehmer setzen ein Zeichen für Nachhaltigkeit

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Birkenfelder Jungunternehmer setzen ein Zeichen für Nachhaltigkeit

Zeichen der Nachhaltigkeit

Martin Boger entwickelte mit zwei Freunden die „Birkenfeld-Uhr“. Teil der Geschäftsidee war es, für jedes verkaufte Exemplar einen Baum zu pflanzen. Dies soll nun unter Beteiligung von Birkenfelds Bürgermeister Martin Steiner geschehen.

Zum Spaten gegriffen: Joannes und Martin Boger, Sebastian Well, Revierförster Fabian Kuhr und Birkenfelds Bürgermeister Martin Steiner (v.l.) pflanzen neue Atlas-Zedern im Gebiet „Gängerhalde“.

Foto: Nico Roller

Der Wind pfeift eisig durch das Waldgebiet hinter dem Birkenfelder Friedhof. Sebastian Well, Johannes und Martin Boger stehen auf einer kleinen Freifläche im Bereich „Gengerhalde“ neben einem der vielen Wirtschaftswege. Mutig greifen die drei jungen Männer zu Spaten und graben Loch um Loch in den aufgeweichten Waldboden. Wenn es tief genug ist, setzen sie einen jungen Baum hinein und packen die Erde um den Stamm.

Dass die Pflanzaktion hier stattfindet, erscheint wie ein Zufall, ist es aber nicht. Denn die drei jungen Männer haben eine ganz besondere Beziehung zur Gemeinde Birkenfeld: Als Jungunternehmer produzieren sie eine Uhr mit dem Schriftzug „Birkenfeld“ auf dem Zifferblatt. Eine Hommage an ihre Heimat.

Gut aufgewachsen im Enzkreis, waren alle drei dort als Jugendliche oft in der Natur unterwegs, zum Beispiel beim Wandern oder Radfahren. Mit der Baumpflanzaktion wollen sie symbolisch etwas zurückgeben. Förster Fabian Kuhr erklärt, wie es funktioniert und worauf zu achten ist.

Mehr als 80 Bäume werden gepflanzt

Sie hatten ihn zuvor kontaktiert und ihn gebeten, geeignete Standorte und Baumarten auszuwählen. Denn insgesamt werden dank der drei Jungunternehmer mehr als 80 neue Bäume im Birkenfelder Forst gepflanzt – nämlich Baumhasel und Atlaszeder: beides Arten, die den Klimawandel gut meistern sollen. Die Bäume sind an mehreren Standorten auf rund 400 Hektar verteilt.

Die meisten davon hat Förster Kuhr in den vergangenen Tagen bereits gepflanzt. Jeder der 80 Bäume repräsentiert einen der Unterstützer, mit deren Hilfe Sebastian Well, Johannes und Martin Boger ihr Unternehmen im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht haben: In einer Crowdfunding-Aktion stellten die Unterstützer das Startkapital zur Verfügung, ohne das die Jungunternehmer im September mit der Produktion begannen die Uhren hätten nicht passen können.

Doch es bleibt nicht bei den 80 Bäumen im Birkenfelder Wald: Für jede verkaufte Uhr werden weitere fünf gepflanzt – allerdings nicht im Schwarzwald, sondern dort, wo es noch dringender benötigt wird. Zum Beispiel in Kenia. In Zusammenarbeit mit Eden Reforestation Projects werden die drei Jungunternehmer dort in naher Zukunft mehr als 2.000 Mangrovenbäume pflanzen lassen. Sie dienen dem Küstenschutz und können besonders viel Kohlendioxid speichern. „Die Bestellung haben wir bereits aufgegeben“, sagt Boger.

Bürgermeister Martin Steiner (CDU) findet die Pflanzaktion im Birkenfelder Forst „eine tolle Sache“. Er hat welche „Birkenfeld“-Uhren Als Geschenk für das Rathaus gekauft.

Auch privat hat er eine Uhr bestellt, die er während der Pflanzaktion am Handgelenk trägt. Er sagt, er mag die Idee der drei jungen Männer und ihre Entschlossenheit. Dass auf der Uhr der Schriftzug „Birkenfeld“ zu lesen ist, freut ihn: „Natürlich fühlen wir uns ein bisschen geschmeichelt.“

Unternehmer erhalten viel positives Feedback

Sebastian Well, Johannes und Martin Boger haben schon oft positive Rückmeldungen erhalten. Dass es eine Nachfrage nach ihrem Produkt gibt, zeigt auch die Tatsache, dass Uhren bereits bestellt wurden, bevor sie nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne im September mit der Produktion begannen.

Seitdem sind weitere Bestellungen eingegangen, eine davon sogar aus den USA. Die drei Jungunternehmer sind gerade dabei, einen Verkauf über das Internet zu starten.

Es soll in den nächsten Tagen verfügbar sein. Dann werden zwei neue Farben angeboten: Schwarz und Gold. Sie spielen auch mit dem Gedanken, weitere Modelle zu kreieren. „Wir haben schon viele Ideen, aber erst müssen wir sehen, was wir umsetzen können“, sagt Boger. Sicher ist jedoch, dass ein Teil der Einnahmen auch in Zukunft in ökologische Projekte fließen wird.