Essen (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Museum Folkwang in Essen die Bedeutung des Hauses betont.
In seiner Festrede erinnerte er an die Zeit der Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Entstehung der Sammlung. Damals habe im Ruhrgebiet etwas zu strahlen begonnen, „das die Besucher bis heute fasziniert“, sagte Steinmeier am Samstagabend in der Essener Philharmonie. Das Folkwang ist „eines der bedeutendsten Museen für moderne Kunst in Deutschland“.
Essen könne als Vorbild für andere Orte im Land dienen, sagte Steinmeier. Er betonte, dass die Erweiterung im Zeitplan und im Budget blieb. „Wenn Sie aus Berlin kommen, ist das schon ein Grund zum Staunen“, sagte Steinmeier und erntete für die Anspielung viele Lacher. Der Bundespräsident betonte besonders, dass der Eintritt in die Dauerausstellung der Kunst in der Volkshalle stets frei sei. Die Stadt Essen verzichtet auf Eintrittsgelder. „Sie weiß offensichtlich, was für einen Schatz sie hier hat – und dass dieser Schatz möglichst vielen Menschen zugänglich sein soll. Meine Glückwünsche zum 100-jährigen Jubiläum schließen daher ein großes Dankeschön für dieses vorbildliche Engagement ein.“
Steinmeier hatte zuvor gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) bei einem Rundgang durch das Museum die Jubiläumsausstellung „Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt“ bewundert. „Wir in Nordrhein-Westfalen sind stolz auf das Museum Folkwang. Sie strahlt weit über die Grenzen Essens hinaus“, sagte Wüst. Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet haben sich im Laufe der Jahre zu einem kulturellen Zentrum mit vielfältigen Aktivitäten entwickelt. In den vergangenen zwei Jahren der Pandemie hätten jedoch „Kunst und Kultur gelitten“.
Die mehr als 120 Werke, insbesondere von berühmten französischen Künstlern, aber auch von anderen internationalen Künstlern, sind von diesem Sonntag bis zum 15. Mai im 1.400 Quadratmeter großen Museum in der Ruhrmetropole in 14 Ausstellungsräumen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die große Impressionisten-Schau mit den Sammlungen des Folkwang-Gründers Karl Ernst Osthaus und des japanischen Kunstsammlers Kojiro Matsukata vom National Museum of Western Art in Tokio bildet den Auftakt zahlreicher Veranstaltungen im Jubiläumsjahr des Museums, das 1922 von Hagen nach Essen umzog .
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