Corona aktuell: Bundesweiter Inzidenzwert steigt weiter – Politik

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Corona aktuell: Bundesweiter Inzidenzwert steigt weiter – Politik

Das Robert-Koch-Institut meldet rund 157.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Das sind rund 35.000 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche. Insgesamt liegt die Zahl der Infektionen in Deutschland bei mehr als 16 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder auf 1294 von 1259 am Vortag. Das Tief der aktuellen Welle lag letzte Woche bei 1172. 324 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit steigt die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 124.450.

Die Zahlen sind jedoch nur bedingt aussagekräftig. Experten gehen von einer hohen Fallzahl aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur eingeschränkt nachverfolgt. Deshalb zeigen wir im SZ-Corona-Dashboard einen Durchschnittswert aus den Meldungen der vergangenen sieben Tage, der Schwankungen von Tag zu Tag ausgleichen soll. Mehr Informationen dazu finden Sie im Transparenz-Blog, weitere Daten und Grafiken zur Pandemie hier.

Allerdings scheint sich eine Trendwende bei der Entwicklung der Corona-Infektionen in Deutschland abzuzeichnen. Nach langem Rückgang ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz nun den sechsten Tag in Folge gestiegen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigte sich besorgt über die steigenden Zahlen.

Die steigende Inzidenz kann mehrere Gründe haben. Der Omicron-Subtyp BA.2, von dem angenommen wird, dass er noch ansteckender ist als die ursprüngliche Omicron-Variante, scheint immer dominanter zu werden. Der Anteil von BA.2 am Infektionsgeschehen steigt seit Anfang des Jahres an, die Subvariante dürfte hierzulande mittlerweile überwiegen. Nach den letzten verfügbaren Zahlen des RKI hatte sie in der Woche bis zum 20. Februar bereits 38 Prozent der Fälle in einer Stichprobe identifiziert.

Modellbauer wie Kai Nagel von der TU Berlin hatten vor zwei Wochen davor gewarnt, dass ab Ende Februar wieder mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen sei. Experten halten auch ein längeres Plateau für möglich. Die bisherige Omicron-Welle, die hauptsächlich von der BA.1-Variante bestimmt wurde, traf vor allem jüngere Altersgruppen. Die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr ist derzeit wieder deutlich rückläufig. Allerdings zeigt das RKI Zunahmen bei den meisten älteren Gruppen. Für Menschen über 65 steht laut RKI der Höhepunkt der Welle noch bevor. (08.03.2022)

Patientenschutz gegen schnelles Lösen

Angesichts steigender Infektionszahlen in der Corona-Pandemie lehnt die Stiftung Patientenschutz umfassende Lockerungen der staatlichen Beschränkungen ab. Nicht alle Schutzmaßnahmen dürften nun beendet werden, sagte Vorstandsmitglied Eugen Brysch Redaktionsnetzwerk Deutschland. Vielmehr müsse die Bundesregierung unverzüglich dafür sorgen, „dass das Infektionsgeschehen nicht ungebremst Fahrt aufnehmen kann“. Dass die Ampelkoalition darüber streitet, ob ein bundesweiter Maßnahmenkatalog noch nötig sei, sei ein „riskantes politisches Spiel mit dem Leid und dem Leben der Risikogruppe“.

Laut einem Drei-Stufen-Plan von Bund und Ländern sollen die allermeisten Corona-Beschränkungen bis zum 20. März aufgehoben werden. Die bundesweite Rechtsgrundlage für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Ein grundsätzlicher Schutz etwa mit Maskenpflicht in Innenräumen, in Bussen und Bahnen und mit Tests soll aber möglich bleiben. Dafür wird eine neue, bundesweite gesetzliche Grundlage gesucht. Wie das genau aussehen soll, ist umstritten.

Er nannte die Todesraten weiterhin „besorgniserregend“. Innerhalb von 24 Stunden wurden am Dienstag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland 324 neue Todesfälle registriert. (08.03.2022)

Weltweit mehr als sechs Millionen Corona-Tote

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind weltweit mehr als sechs Millionen Menschen nach einer Ansteckung mit dem Virus gestorben. Das geht raus neue Daten der US-amerikanischen Johns Hopkins University (JHU) aus. Die Schwelle von fünf Millionen Corona-Toten weltweit wurde Anfang November überschritten, die Vier-Millionen-Marke Anfang Juli vergangenen Jahres.

Nach den Daten der US-Forscher liegt die Zahl der bestätigten Infektionen nach mehr als zwei Jahren bei mehr als 446 Millionen Fällen. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer an Infektionen und Todesfällen weltweit hoch ist. Laut Statistik der JHU wurden weltweit inzwischen mehr als 10,6 Milliarden Impfungen verabreicht.

Die Website der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt ein etwas höheres Niveau als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Teilweise wurden die Zahlen auch vorübergehend wieder nach unten korrigiert. Nach Angaben der WHO vom Montag gab es 5,98 Millionen bestätigte Todesfälle und gut 440 Millionen bekannte Infektionen. (07.03.2022)

Empfehlungen für einheitliche Corona-Regeln in der Kultur

Laut Kulturstaatsministerin Claudia Roth liegen gut zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie erstmals Empfehlungen für einen bundesweiten Lufthygienestandard für Kulturveranstaltungen vor. Das Papier wurde von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen unter Beteiligung des Umweltbundesamtes und verschiedener kultureller Einrichtungen erstellt, wie der Grünen-Politiker mitteilte.

Sie bezeichnete die Empfehlungen als gute Grundlage für bundesweit einheitliche Corona-Regeln in der Kultur. Sie tragen dazu bei, „dass bei künftigen Schutzmaßnahmen vorbildliche Hygiene stärker berücksichtigt und flächendeckende Schließungen von Kultureinrichtungen vermieden werden“. So könne man dem Publikum auch zeigen, dass der Besuch von Kinos, Theatern und Konzertsälen sicher sei, führte Roth weiter aus. „Damit leisten wir auch einen Beitrag zur nachhaltigen Erholung und wirtschaftlichen Stabilisierung des Kultursektors.“

Die Empfehlungen erfolgen in Form einer Checkliste im Ampelsystem zur Beurteilung der Lufthygiene. Sie beinhalten verschiedene Kriterien wie das Vorhandensein von Lüftungsanlagen und Hygienekonzepte. Das Einsatzgebiet seien „primär Theater, Kinos und Konzertsäle mit überwiegend sitzendem Publikum“, heißt es. (07.03.2022)

Ungarn hebt die meisten Corona-Maßnahmen auf

Im EU-Land Ungarn wurden am Montag fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. In öffentlich zugänglichen Innenräumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln muss niemand mehr einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Maskenpflicht gilt nur in Krankenhäusern und Seniorenheimen.

Ungarn hatte bereits im vergangenen Sommer viele Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie abgeschafft. Damals wurden die Einreisebeschränkungen und die 3G-Regelung für die Gastronomie abgeschafft. Die Regeln wurden nicht wieder eingeführt, als im Herbst und Winter weitere Corona-Wellen durch das Land rollten. Auch Großveranstaltungen sind wieder frei zugänglich.

Kritiker werfen der Regierung schwere Versäumnisse im Umgang mit der Pandemie vor. In dem Land mit zehn Millionen Einwohnern sind mehr als 44.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben – im benachbarten Österreich mit neun Millionen Einwohnern waren es 15.000. Nur 63 Prozent der Ungarn sind mindestens zweimal geimpft (Österreich: 74 Prozent). (07.03.2022)

China hat den höchsten Anstieg lokaler Infektionen seit offiziellem Beginn der Pandemie gemeldet

Nach offiziellen Angaben hat die Volksrepublik – ohne Hongkong und Macau – 214 Infektionen gemeldet, eine der höchsten Zahlen lokal übertragener symptomatischer Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden, seit die WHO im März 2020 die Pandemie-Lage ausgerufen hat Kommission in den Provinzen Guangdong, Jilin und Shandong. Chinas jüngste Virusausbrüche sind im globalen Vergleich gering. Peking strebt an, alle Infektionen und engen Kontakte schnell zu identifizieren und unter Quarantäne zu stellen. (07.03.2022)

Geringe Nachfrage nach dem neuen Novavax-Impfstoff

Der Deutsche Städtetag meldet nur geringe Nachfrage nach dem neuen Novavax-Impfstoff. „Wir haben noch keinen Run auf den neuen Novavax-Impfstoff in den Impfzentren beobachtet“, sagt Geschäftsführer Helmut Dedy gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Aber es ist gut, dass es einen weiteren Impfstoff gibt, der das Potenzial hat, Menschen zu erreichen, die früheren Impfstoffen skeptisch gegenüberstehen. Dies ist besonders wichtig wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen und Kliniken. (03.06.2022)