Dahmen warnt bei Lockerungen vor „falschen Hoffnungen“.

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Janosch Dahmen – Janosch Dahmen warnte vor zu schnellen Öffnungsschritten in der Pandemie. (Archivbild). – © Foto: Kay Nietfeld/dpa

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen warnte in der Debatte über Corona-Lockerungen davor, falsche Hoffnungen zu wecken.

Die Entwicklung von Öffnungsperspektiven dürfe nicht an ein Datum gebunden, sondern an Daten zur aktuellen und zukünftigen Pandemielage orientiert werden, sagte Dahmen der „Rheinischen Post“. Er nannte eine tägliche Krankenhaushäufigkeit, die Belegung der Betten auf Normal- und Intensivstationen und die Verfügbarkeit von Personal im Gesundheitswesen. „Wir brauchen eine realistische Perspektive, statt falsche Hoffnungen zu wecken.“

Man müsse vorausplanen und sich nicht zu schnell entspannen, argumentierte Dahmen. „Hier müssen wir in den nächsten Wochen eine entsprechende Datengrundlage bereitstellen. Auf dieser Grundlage kann dann das RKI (Robert-Koch-Institut) unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Sachverständigenrats ein entsprechendes Stufenschema erarbeiten.“ Die Pandemie werde auch in den kommenden Monaten eine Rolle spielen, es brauche also noch „verschiedene Schutzmaßnahmen“.

Regierung zögert, sich zu entspannen

Die Bundesregierung bekräftigte am Montag ihr zunächst vorsichtiges Vorgehen bei den Lockerungen der Alltagsauflagen. Mehrere Länder unternehmen jedoch bereits Schritte zur Öffnung. Für den 16. Februar ist die nächste Bund-Länder-Aktionsrunde geplant. Dort könnten Lockerungen ein Thema sein. Ende Januar einigten sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Länderchefs darauf, „Öffnungsperspektiven für den Moment zu entwickeln, in dem eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann“.

Die Debatte konzentrierte sich zuletzt auf den 19. März, wenn die Rechtsgrundlage für die aktuellen Corona-Maßnahmen ausläuft. „Wir werden in den nächsten Wochen in Ruhe prüfen, ob es überhaupt notwendig ist, die Corona-Schutzmaßnahmen über den 19. März hinaus zu verlängern“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, vergangene Woche der „Welt“.

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