50.000 Euro für Carsharing
Der Gemeinderat von Königsbach-Stein hat den Haushaltsentwurf kontrovers, aber auch sachlich und geordnet diskutiert – und dabei eine Reihe von Beschlüssen gefasst.
Auf Antrag von Thomas Kaucher (FWV) beschloss der Ausschuss, für eine zwischen den Stadtteilen gelegene zentrale Feuerwache einen Planungssatz von 60.000 Euro einzuplanen.
Nicht nur Kaucher war überzeugt: Mit einem gemeinsamen Haus lassen sich Synergien nutzen. Das wäre auch für Sascha-Felipe Hottinger (CDU) „der Idealfall“. Geeignete Plätze seien aber „ziemlich begrenzt“.
Eine Machbarkeitsstudie soll nun klären, was möglich wäre. Und eine Bestandsanalyse soll den Zustand der beiden bestehenden Feuerwachen aufzeigen. Sascha Leonhard (FDP) forderte, das Rote Kreuz von Anfang an in die Überlegungen einzubeziehen.
Gemeinderat Königsbach-Stein beschließt Carsharing-Stellen
Auch Carsharing wurde in den Haushaltsberatungen diskutiert. Bereits im November kündigte die Verwaltung nach einem Antrag der Freien Wähler an, sich an die zuständigen Betreiber zu wenden. Die Mehrheit des Gremiums hat nun beschlossen, 50.000 Euro in das Budget für dieses Projekt einzuplanen.
Außerdem befasste er sich mit den Vorschlägen aus dem Bürgerhaushalt. Der Gemeinderat lehnte die Einführung von Anwohnerparkausweisen ebenso ab wie die Fertigstellung des Gehwegs in der Rhönstraße im Kurvenbereich – und die Verlängerung der Lärmschutzwand an der Durlacher Straße.
Rund 200.000 Euro würde dieser über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Freiwilligendienst kosten, so Ordnungsamtsleiter Dominik Laudamus. Nicht nur Kaucher befürchtete, dass man „ein Fass aufmacht“, wenn man da anfängt. Denn auch anderswo gibt es Anwohner, die der Lärm stört. Etwa im Wohngebiet am Plötzer, in dem laut Rolf Engelmann (Grüne) Eigeninitiative und Kostenbeteiligung der Anwohner erwartet werden sollen.
Thema ist die Neugestaltung des Königsbacher Marktplatzes
Ein weiteres Thema in den Beratungen war eine mögliche Neugestaltung des Königsbacher Marktplatzes. Bei der Bürgerbeteiligung wurde eine Verkehrsberuhigung an Sonn- und Feiertagen mit Hilfe von versenkbaren Pollern vorgeschlagen.
Diese würden allerdings um die 300.000 Euro kosten, eine Neugestaltung würde deutlich mehr kosten. Derzeit zu viel Geld für die Gemeinde, aber sie will langfristig ein Gesamtkonzept für den Ort entwickeln und sich 2024 erneut damit befassen.
Viele Fragen aus dem Gemeinderat
Große Teile der Haushaltsberatungen bestanden aus Nachfragen. Tobias Schwender (FWV) erkundigte sich nach der Entwicklung der Rücklagen und erfuhr, dass die Gemeinde inzwischen mehr als zehn Millionen Euro an liquiden Mitteln angehäuft habe. Eine deutliche Verbesserung, die vor allem auf die Aussetzung von Projekten zurückzuführen ist und nicht absehbar war, als Oberbürgermeister Heiko Genthner (parteilos) im Dezember den Haushalt vorstellte.
Damals hatte er von 8,9 Millionen gesprochen. Mit Blick auf die vergangenen Jahre beklagte Wolfgang Ruthardt (SPD), dass das Investitionsvolumen weiter sinke und die Strukturkosten steigen würden. Bekommt man letztere nicht in den Griff, wird der Spielraum für Investitionen immer geringer. Die Digitalisierung biete „unglaublich viele Möglichkeiten“, um Prozesse effizienter zu gestalten.
Genthner betonte, dass der notwendige Spielraum für die notwendigen Investitionen vorhanden sei. Er warnte davor, Doppel- und Kamerahaushalte zu vergleichen. Dass Konsolidierungsmaßnahmen immer wieder von Kostensteigerungen aufgezehrt werden, lässt sich leider nicht ändern.
Gerhard Klotz (FWV) wies darauf hin, dass mit steigenden Investitionen und den daraus resultierenden Abschreibungen zwangsläufig das Gewinnbudget steigt. Schwender plädierte dafür, nur solche Investitionen in den Haushalt aufzunehmen, die auch realistisch umsetzbar sind. Sonst würde die Öffentlichkeit einen falschen Eindruck bekommen.