Ein Sehtest kann zeigen, wie lange Sie noch zu leben haben.
Ein internationales Team entdeckte einen Zusammenhang zwischen dem biologischen Alter der Netzhaut einer Person und ihrem Sterberisiko.
Alte Netzhaut
Ein einfacher Blick auf die Netzhaut sagt viel über Ihre Gesundheit aus.
Die Netzhaut ist eine Membran auf der Rückseite des Auges. Es enthält lichtempfindliche Zellen, die sich im Laufe der Jahre abnutzen. Beispielsweise kommt es zu einer Netzhautablösung.
Eine Studie mit fast 47.000 Erwachsenen zwischen 40 und 69 Jahren über einen durchschnittlichen Zeitraum von 11 Jahren ergab, dass Menschen, deren Netzhäute „älter“ als ihr tatsächliches Alter waren, ein höheres Risiko hatten, in den nächsten 10 Jahren zu sterben.
Forscher nennen den Unterschied zwischen dem tatsächlichen Alter einer Person und dem Alter ihrer Netzhaut den „retinalen Altersunterschied“.
Ein großer „Netzhautaltersunterschied“ war mit einem um 49 bis 67 Prozent höheren Risiko verbunden, an anderen Ursachen als Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu sterben.
Um das Alter der Netzhaut zu bestimmen, verwendeten die Forscher eine fortschrittliche Art von KI (künstliche Intelligenz), die als „tiefes Lernen“ bekannt ist. Die Forscher betonen, dass die neue Technologie im Vergleich zu anderen Tests weniger invasiv, teuer und zeitaufwändig ist.
Effektives Vorsorgeinstrument
Der Autor Dr. Mingguang He vom Centre for Eye Research Australia nennt die Netzhaut „ein einzigartiges, leicht zugängliches Fenster“ zur Erkennung bevorstehender Krankheiten.
„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Netzhautalter ein klinisch wichtiger Biomarker des Alterns sein könnte“, sagt er.
Für jedes Jahr, in dem der „retinale Altersunterschied“ zunahm, stellten die Wissenschaftler ein um zwei bis drei Prozent erhöhtes Sterberisiko fest.
Ihre Entdeckungen könnten zu einem routinemäßigen Screening-Tool für eine Reihe lebensbedrohlicher Krankheiten führen, so der Autor Dr. Mingguang Hey.
Große Unterschiede
Der „Netzhaut-Altersunterschied“ war bei den Teilnehmern sehr unterschiedlich – und gibt Anlass zur Sorge.
Bei mehr als 50 Prozent der Menschen sah die Netzhaut älter aus als sie tatsächlich war. Sie sind sogenannte „Fast Ager“. Bei diesen „schnell alternden Menschen“ wurde festgestellt:
- 51 Prozent hatten einen Altersunterschied von mehr als drei Jahren (1 von 2).
- 28 Prozent gaben eine Lücke von fünf Jahren an (1 von 4).
- 4,5 Prozent wiesen eine Lücke von mehr als zehn Jahren auf (1 von 20).
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