In Berlin und Brandenburg
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Infolge der drei Sturmtiefs „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ sind rund um das vergangene Wochenende zahlreiche Bäume in Wäldern, Parks und Schlossgärten in Berlin und Brandenburg entwurzelt oder umgeknickt. Das teilten der Berliner Senat und die Stiftung Preußischer Schlossgarten in Potsdam am Mittwoch mit.
In Berlin seien die Schäden jedoch geringer als nach den schweren Stürmen „Kyrill“ (2007) und „Xavier“ (2017), hieß es. Brandenburg hatte bereits Anfang der Woche eine ähnliche Bilanz für seine Wälder gezogen. Die Stiftung Preußischer Schlossgarten gab an, auf ihrem Gelände rund 122 Bäume „verloren“ zu haben.
Schäden in allen Berliner Waldgebieten
In den Berliner Wäldern haben sich nach Angaben des Senats rund 10.000 Festmeter Schadholz angesammelt – ein Festmeter entspricht etwa einem Festmeter. Brandenburg hatte seinen Schaden nach den ersten beiden heftigen Stürmen auf rund 430.000 Kubikmeter geschätzt. Allerdings hat das Gebiet mit insgesamt 1,1 Millionen Hektar auch deutlich mehr und größere Wälder als die Hauptstadt.
Die Schäden in Berlin verteilten sich auf alle Berliner Waldgebiete, wobei Kiefer und Fichte besonders betroffen waren, da sie im Winter durch ihren vollen Nadelbewuchs mehr Angriffsfläche bieten. Auffällig war in beiden Bundesländern auch, dass viele der entwurzelten oder geknickten Bäume bereits schwach waren. Der Senat begründet dies mit den Dürrejahren 2018 bis 2020, in deren Folge es nun zu zunehmenden „Vitalitätsverlusten bei allen Baumarten“ komme.
Neben den Wäldern waren auch Straßenbäume betroffen. Das Umknicken des Baumes auf der Warschauer Brücke sorgte in den sozialen Netzwerken für besonderes Aufsehen. Die „Kultkirsche“ war den Stürmen zum Opfer gefallen und steht nicht mehr, Berliner ließen Kerzen und Blumen zurück.
Auch in den Parks und Gärten der Stiftung Preußische Schlösser verteilten sich die Schäden auf die verschiedenen Einrichtungen. Die Stiftung teilte mit, dass im Potsdamer Park Sanssouci mehr als 40 Bäume beschädigt wurden, sowie einige Gehäuse für Skulpturen und die Überdachung des Schlosses Marly. Auf der Berliner Pfaueninsel wurden 45 Bäume entwurzelt und weitere beschädigt.
Waldspaziergänge gefährlich, Parks und Schlossgärten öffnen wieder
Der Schaden soll in den kommenden Tagen behoben werden, ein Start am Dienstag war wegen anhaltender Windböen jedoch nicht möglich. Außerdem wollen die Mitarbeiter der Berliner Forsten zunächst die Baumschäden auf Straßen und Wegen beseitigen. Bis mindestens Ende der Woche sollen die Waldwege durch entwurzelte Bäume oder umgestürzte Äste versperrt sein, heißt es. Beim Betreten der Wälder ist daher weiterhin Vorsicht geboten, herunterfallende Äste und Teile der Baumkronen sind weiterhin zu erwarten.
Die Parks und Schlossgärten hingegen wurden nach Angaben der Stiftung Preußische Schlösser am Mittwoch fast vollständig wiedereröffnet. Allerdings sind die Schäden in den Systemen noch nicht vollständig beseitigt, dies soll in den kommenden Tagen und Wochen geschehen. Lediglich die Schlossanlage in Caputh ist noch nicht wieder zugänglich, sie bleibt wegen des beschädigten Schlossdaches voraussichtlich bis zum 5. März geschlossen.
Ausstrahlung: rbb24, 21. Februar 2022, 18 Uhr