Fast ein Drittel der Befragten (EU: 32 %; in Deutschland: 43 %) wählte die Demokratie als den wichtigsten zu verteidigenden europäischen Wert, gefolgt von der Rede- und Meinungsfreiheit (EU: 27 %; DE: 28 %) und dem Schutz der Menschenrechte in der EU und weltweit (EU: 25 %; DE: 32 %) gemäß der neuen Eurobarometer-Umfrage im Auftrag des Europäischen Parlaments. Der zunehmende Extremismus, die Verbreitung von Desinformation und die Schwächung der Rechtsstaatlichkeit bereiten den europäischen Bürgern Sorgen.
Dies deckt sich mit den Ergebnissen der jüngsten Umfrage zur Zukunft Europas, die Mitte Januar 2022 von Europäischem Parlament und Europäischer Kommission veröffentlicht wurde, wonach neun von zehn Europäern glauben, dass es noch Handlungsbedarf gibt, um die Demokratie in der EU zu stärken die EU zu stärken.
Die Verteidigung der Demokratie steht in elf Mitgliedstaaten an erster Stelle: Schweden, Deutschland, Finnland, Italien, Dänemark, Österreich, Luxemburg, Malta, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn. Auch die Befragten in Tschechien und Ungarn gaben dem Schutz der Menschenrechte den ersten Platz.
Die wichtigsten zu verteidigenden Werte für die Befragten in Deutschland: Demokratie (43 %), Schutz der Menschenrechte in der EU und weltweit (32 %) und Rechtsstaatlichkeit (31 %).
Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsolabegrüßten die Ergebnisse der Umfrage: „Wie die Bürgerinnen und Bürger zu Recht betonen, ist die Verteidigung der Demokratie vor allem der wichtigste europäische Wert. Wir können Demokratie nicht als selbstverständlich ansehen;
Insgesamt betrachten die europäischen Bürger mit 42 % (DE: 23 %) weiterhin die öffentliche Gesundheit als oberste politische Priorität für das Parlament, dicht gefolgt von der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung (EU: 40 %; DE: 33 %) und Maßnahmen gegen den Klimawandel (EU: 39 %; DE: 48 %). Im EU-Durchschnitt geben junge Menschen den Kampf gegen den Klimawandel als höchste Priorität für das Parlament an.
Die Top-Prioritäten der Befragten in Deutschland: Maßnahmen gegen den Klimawandel (48 %), Demokratie und Rechtsstaatlichkeit (37 %) sowie Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung (33 %).
Die Bürger möchten mehr über die EU und die Verwendung ihrer Mittel erfahren
Die europäischen Bürger haben ein anhaltendes Interesse daran, mehr über die Arbeit der EU zu erfahren. Laut vorliegender Umfrage wären für 43 % der EU-weit Befragten (DE: 43 %) Informationen zur konkreten Verwendung von EU-Geldern am interessantesten. Die Bürger möchten auch mehr über und über die konkreten Auswirkungen der europäischen Gesetzgebung in ihrem Land (EU: 30 %; DE: 29 %) und die konkreten Aktivitäten ihrer nationalen Abgeordneten (EU: 29 %; DE: 29 %) wissen. was die EU zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie tut (EU: 29 %; DE: 32 %).
„Die Bürger wollen und verdienen mehr Informationen über die konkreten Auswirkungen der EU-Politik und -Entscheidungen auf ihr tägliches Leben. Die Menschen sollten wissen, wofür das Geld ausgegeben wird“, sagte Präsident Metsola.
Das Europäische Parlament hat deutlich gemacht, dass Auszahlungen aus dem EU-Wiederaufbaufonds auf klaren und genehmigten Plänen beruhen sollten, einer konsequenten Kontrolle und Transparenz unterliegen und von der Achtung unserer grundlegenden demokratischen Werte abhängig sein sollten.
Die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger für die EU und insbesondere für das Europäische Parlament hat während der COVID-19-Pandemie erheblich zugenommen. Eine große Mehrheit der EU-Bürger (EU: 58 %; DE: 63 %) spricht sich für eine künftig wichtigere Rolle des Parlaments aus, wobei der Anteil derjenigen, die ein positives Bild vom Europäischen Parlament haben, seither um 12 Punkte gestiegen ist 2015 auf 36 % (DE: 39 %) gestiegen, inklusive einer Steigerung um 3 Punkte seit 2019. 45 % (DE: 44 %) der Befragten haben eine neutrale Meinung zum Europäischen Parlament und nur 17 % (DE: 17 %) ein negatives Image haben. Dieses positive Image des Parlaments spiegelt sich auch im letzten wider Standard-Eurobarometer 95.1 der Europäischen Kommission wider, was zeigt, dass die Bürger dem Europäischen Parlament von allen EU-Institutionen das größte Vertrauen entgegenbringen.
Eine Mehrheit der EU-Bürger (EU: 62 %; DE: 73 %) findet die EU-Mitgliedschaft ihres Landes gut, nur 9 % (DE: 6 %) sind gegenteiliger Meinung. Dies ist das zweite Jahr mit dem höchsten Ergebnis seit 2007. Fast drei Viertel der Befragten (EU: 72 %; DE: 73 %) geben an, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert hat. Die Mehrheit der Befragten (EU: 63 %; DE: 65 %) blickt optimistisch in die Zukunft der EU.
Hintergrund
Die Herbst-Eurobarometer-Umfrage 2021 des Europäischen Parlaments wurde zwischen dem 1. November und dem 2. Dezember 2021 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Die Befragung wurde persönlich durchgeführt und durch Online-Interviews ergänzt, wo dies aufgrund von COVID-19-Einschränkungen erforderlich war. Insgesamt wurden 26.510 Interviews geführt, wobei die EU-Ergebnisse nach der Bevölkerung jedes Landes gewichtet wurden.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier: https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2612