FDP-Skandal! Mit Tanzvideo gegen Werbeverbot für Abtreibungen

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Die FDP hat sich die Abschaffung des Paragrafen 219a auf die Fahnen geschrieben. Hier geht es darum, ob Ärzte über Schwangerschaftsabbrüche Auskunft geben dürfen. Ein FDP-Video zum Thema sorgt nun für Empörung.

Zu sehen im Neun-Sekunden-Clip: Offenbar mehrere Politiker der FDP, die mit Sonnenbrillen durch einen Flur des Bundestags tanzen. Das Video ist mit dem Song „Kleiner Kurzer-Penis-Mann“ unterlegt, die Überschrift lautet: „Wir sind auf dem Weg zur Abstimmung, endlich den §219a aus dem Spiel werfen zu können StGB“.

Gepostet wurde das Video am Montagabend von Kristine Lütke. Knapp 14 Stunden nach der Veröffentlichung löschte ihn der FDP-Bundestagsabgeordnete wieder. Ihre Begründung: Dass der Paragraf 219a abgeschafft wird, ist ein Grund zur Freude. Aber „das Video wurde zu diesem heiklen Anlass gepostet […] Es gibt Raum für Missverständnisse.“

„Der geschmackloseste Tweet seit langem“

Denn das Internet vergisst bekanntlich nie, der Clip kursiert weiter – und sorgt vor allem bei der Opposition für Empörung. Yvonne Magwas (CDU), Präsidentin des Deutschen Bundestages, kommentierte Twitter: „Puh! Ich bin entsetzt. 219a handelt von ungeborenem Leben, schwierigen Entscheidungen für Frauen und Familien. Nicht von Party und Leichtigkeit. Ernsthaftigkeit, Verantwortung und Fingerspitzengefühl sind gefragt.“

In der gleichen Kerbe schlug auch Dorothee Bär (CSU): „Herzlichen Glückwunsch zum geschmacklosesten Tweet seit langem. Das Thema ist viel zu ernst, um sich darüber lustig zu machen. Keine Frau rennt tanzend und singend zu einer Abtreibung…“

Ria Schröder, die frühere Vorsitzende der Jungen Liberalen, startete einen Gegenangriff. Auf einen kurzen Tweet von Serap Güler von der CDU („Mit einem Wort: geschmacklos.“) antwortete sie: „Ein Paragraf im Strafgesetzbuch (!), der Frauen Tatsacheninformationen über Abtreibungen vorenthält, ist geschmacklos.“