Geschichte – Hamburg:Auftrag: Umgang mit NS-belasteten Straßennamen
Direkt vom Nachrichtensender dpa
Hamburg (dpa/lno) – Hamburg will möglicherweise andere Straßen und Plätze umbenennen, weil ihre Namensgeber Nationalsozialisten waren. Eine von den Kulturbehörden im September 2020 eingesetzte Kommission will am Donnerstag (13 Uhr) ihren Abschlussbericht mit entsprechenden Vorschlägen vorlegen. Die acht Experten, darunter die ehemaligen Senatorinnen Christa Goetsch (Grüne) und Herlind Gundelach (CDU), sollen Entscheidungskriterien entwickeln und Empfehlungen für eine mögliche Umbenennung geben. Den Bericht wollen die Kommissionsmitglieder gemeinsam mit Kultursenator Carsten Brosda vorstellen.
Der Historiker David Templin hat 2017 im Auftrag des Staatsarchivs Hamburg eine Studie erstellt. Darin wurden 58 Personen auf ihre Beteiligung am NS-System untersucht, darunter Hamburgs Ehrenbürger und Schriftsteller Siegfried Lenz, der Maler Emil Nolde und der Dramatiker Gerhart Hauptmann. Einige Straßen wurden als Ergebnis der Studie bereits umbenannt, wie etwa die Georg-Bonne-Straße im Stadtteil Nienstedten. Der Doktor Bonne sei ein überzeugter Anhänger der NS-Ideologie gewesen, hieß es über die Umbenennung im vergangenen August.
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