Gesundheit – Expertenrat zur Anpassung des Infektionsschutzes – Gesundheit

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Berlin (dpa) – Mit Blick auf den weiteren Verlauf der Pandemie und künftige Epidemien fordert der Corona-Expertenrat der Bundesregierung eine rasche Anpassung der Infektionsschutzmaßnahmen.

„Die Reaktionsgeschwindigkeit ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Bekämpfung von Infektionsbedrohungen“, heißt es in der am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung des Gremiums. Der Expertenrat plädiert nachdrücklich „für einen rechtlichen Rahmen, der Ad-hoc-Instrumente für den Infektions- und Bevölkerungsschutz bereitstellt und damit eine sofortige Anpassung von Infektionsschutzmaßnahmen ermöglicht“.

In der Politik wird derzeit diskutiert, welche Corona-Regeln nach der geplanten Aufhebung aller „tiefgreifenderen“ Beschränkungen am 20. März noch möglich sein sollen.

Nach Angaben der Bundesregierung stimmten 18 der 19 Mitglieder der jüngsten Stellungnahme des Sachverständigenrates zu. Sie geben an, dass die Covid-19-Pandemie derzeit durch die verringerte durchschnittliche Schwere der omicron-Variante gekennzeichnet ist. Es bestehe „berechtigte Hoffnung, dass die sozialen Folgen gemildert werden“, was vor allem auf die Schutzwirkung der Impfung gegen schwere Verläufe zurückzuführen sei.

Expertenrat: Schnelle Reaktion auf neue Varianten

„Aus wissenschaftlicher Sicht sind jedoch ein Wiederauftreten der Delta-Variante oder verwandter Varianten, das Auftreten von Kreuzungsformen mit erhöhter Gefährdung bei erhaltener Immunabwehr sowie das Auftreten neuer Varianten mit einem weiteren Verlust der Prä- vorhandener Immunschutz möglich.“ Das Auftauchen neuer Virusvarianten erfordert in der Regel schnelle Reaktionen, um einen wirksamen Infektionsschutz zu gewährleisten.

Der bisher in der Bevölkerung erreichte Impfschutz gegen Ansteckung und Übertragung des Virus wird voraussichtlich bis zum Winter abnehmen. Die Impfung schützt weiterhin vor schweren Erkrankungen – es ist jedoch davon auszugehen, dass der Immunschutz der Allgemeinbevölkerung nicht ausreichen wird, um einen erneuten Anstieg der Inzidenz zu verhindern. Ohne Kontrollmaßnahmen werde es daher in absehbarer Zeit wieder zu einer erheblichen Zahl von Infektionen kommen, „obwohl die Schwere und Belastung der Erkrankung derzeit nicht absehbar sind“ https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/. Eine erneute Systembelastung ist daher nicht auszuschließen“, warnen die Experten.

„Vor diesem Hintergrund sollten jederzeit Notfallstrategien für eine erfolgreiche Pandemiebekämpfung entwickelt und umgesetzt werden“, lautete das Fazit. Diese Überlegungen würden auch für zukünftige Pandemien, Epidemien und infektionsbedingte Risikosituationen gelten.

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