Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Hilfe, wenn man ruft: Rettungsdienste und Behörden haben am Europäischen Tag des Notrufs an die Bedeutung einer schnellen Alarmierung bei Unfällen, Bränden oder akuten schweren Erkrankungen erinnert. „Es gibt immer noch Menschen, vor allem ältere Menschen, die den Notruf scheuen, weil sie aus welchen Gründen auch immer nur ungern Hilfe rufen“, sagt Thomas Müller-Witte vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). der Deutschen Presse-Agentur. Doch das kann verheerende und manchmal fatale Folgen haben. Der Europäische Tag des Notrufs ist der 11. Februar – das Datum bezieht sich auf die EU-weite Notrufnummer 112.
„Gerade bei schweren Erkrankungen ist schnelle Hilfe wichtig“, sagt Müller-Witte, Geschäftsführer des ASB-Landesverbandes Frankfurt. „Deshalb haben wir das Blaulicht – aber: Der erste Schritt ist der Notruf, sonst hilft die ganze professionelle Kette von Rettungsdiensten und medizinischer Versorgung im Krankenhaus gar nichts.“ Es ist auch wichtig, Kindern beizubringen, wie man im Notfall die 112 wählt. „Ein Kind kann in Situationen geraten, in denen es Hilfe braucht oder wo es merkt, dass andere Hilfe brauchen.“
Nach Angaben des Hessischen Sozialministeriums führt der Rettungsdienst im Land jährlich weit über eine Million Krankentransporte und Noteinsätze durch. An fast 300 Stationen sind Notärzte, Sanitäter oder Sanitäter ständig in Alarmbereitschaft. Aktuelle Einsatzzahlen für 2021 liegen noch nicht vor.
Das Deutsche Rote Kreuz in Hessen (DRK) steht einem Bericht zufolge mit rund 200 Wachen bereit. Die Notrufnummer 112 sei der einfachste Weg, um Hilfe zu rufen, erklärte der Präsident des DKR-Landesverbandes, Norbert Södler: „Telefonieren kann jeder!“. Laut DRK ist es wichtig, die Nummer nur im Notfall anzurufen. „Bei allgemeinen gesundheitlichen Problemen oder bei geschlossenen Arztpraxen erhalten Sie beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 die richtige Hilfe.“
Die Berufsfeuerwehren in Hessen nutzen den Notruftag, um mit einem „Twittergewitter“ über ihre Arbeit zu informieren und aufzuklären. Bundesweit gibt es mehr als 50 Wehre, darunter Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt, Gießen und Hanau in Hessen. Sie wollen den Kurznachrichtendienst nutzen, um über Einsätze und Notrufannahme in der Leitstelle zu berichten. „Tatsächlich sind viele Menschen noch unsicher, wann es sich um einen Notfall handelt oder welche Informationen der Anrufer in der Leitstelle braucht, um schnell Hilfe schicken zu können“, teilte die Frankfurter Feuerwehr mit. Leider wird die Notrufnummer oft missbraucht oder versehentlich angerufen.
ASB-Notrufsanitäter Müller-Witte rät 112-Anrufern, Ruhe zu bewahren, auch wenn das in einer Notsituation schwer fällt. Es ist wichtig, den genauen Ort des Vorfalls anzugeben und deutlich zu sprechen, damit die Mitarbeiter der Leitstelle schnell alle notwendigen Informationen sammeln und die Helfer ihren Einsatzort finden können. Hilfreich ist es beispielsweise auch, sich möglichst weit vor der Tür mit den Rettern zu treffen oder am Fenster zu stehen. „Also im Grunde ein bisschen für die Rettungsdienste nachdenken: Was brauchen Sie, um mich zu finden?“
Nach Angaben des Sozialministeriums gibt es bestimmte Fristen, bis die Helfer ihren Arbeitsplatz erreichen – 15 Minuten vor allem in ländlichen Gebieten, zehn Minuten in städtischen Gebieten. Im Jahr 2020 wurde die Zehn-Minuten-Frist zu fast 88 Prozent und die 15-Minuten-Frist zu fast 98 Prozent eingehalten.
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