Hamm (dpa/lnw) – In der Justizvollzugsanstalt Hamm hat sich fast die Hälfte der Inhaftierten mit dem Coronavirus infiziert. 75 von 159 Insassen seien seit vergangener Woche positiv auf das Virus getestet worden, sagte JVA-Sprecher Dirk Wurm am Montag. Außerdem sind mehr als 30 Mitarbeiter infiziert. Zuvor hatte der „Westfälische Anzeiger“ berichtet.
Der Betrieb der Justizvollzugsanstalt ist nicht gefährdet, alle Gruppen- und Freizeitaktivitäten wurden jedoch vorsorglich abgesagt. Auch die Gefängnisküche musste schließen, ein Caterer kümmert sich ab Dienstag um die Versorgung. Besuchskontakte beschränken sich hauptsächlich auf Videotelefonie-Angebote.
Bisher gab es keine Anzeichen für eine ernsthafte Progression. „Viele haben keine oder nur grippeähnliche Symptome“, sagte Wurm. Das Personal war zu über 97 Prozent geimpft. Wie viele der Häftlinge, die zum Teil nur kurz in Hamm untergebracht waren, geimpft waren, ist unklar.
Als in der vergangenen Woche die Fälle beim Personal und bei den Gefangenen zunahmen, wurden am Freitag alle Mitarbeiter und alle Insassen getestet. In der omicron-Welle kam es häufiger zu Corona-Ausbrüchen in Gefängnissen. Stärker betroffen waren beispielsweise die Einrichtungen in Düsseldorf, Hagen, Remscheid und Bielefeld-Brackwede.
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