Bundesjustizminister Marco Buschmann „Wir müssen für Maßnahmen sorgen, die nicht mehr massiv in das Leben des Einzelnen eingreifen. Die Maske – insbesondere die FFP2-Maske – scheint ein erprobtes Mittel zu sein, um eine Ansteckung im öffentlichen Raum zu verhindern“, sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich den Zeitungen der Funke Mediengruppe Beschränkungen, hat ebenfalls seine Zustimmung signalisiert.
Jede Sekunde will trage weiterhin eine Maske
Die Schutzmaske hat mittlerweile viele Befürworter in der Bevölkerung: Mehr als jeder Zweite in Deutschland will auch nach Ablauf der Maskenpflicht weiterhin eine Maske tragen, wie eine repräsentative Insa-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ ergeben hat. 52 Prozent gaben an, dass sie die Maske auch dann behielten, wenn sie dazu nicht verpflichtet waren – die meisten davon im Nahverkehr, Einzelhandel und Fernverkehr. 41 Prozent hingegen wollen auf die Maske verzichten, sobald dies erlaubt ist. Eine Mehrheit wiederum spricht sich dafür aus, die Maskenpflicht in bestimmten Gebieten über den 20. März hinaus beizubehalten.
Laut einem Drei-Stufen-Plan von Bund und Ländern sollen die allermeisten Corona-Beschränkungen bis zum 20. März aufgehoben werden. Die bundesweite Rechtsgrundlage für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Ein grundsätzlicher Schutz etwa mit Maskenpflicht in Innenräumen, in Bussen und Bahnen und mit Tests soll aber möglich bleiben. Dafür wird eine neue, bundesweite gesetzliche Grundlage gesucht. Wie das genau aussehen soll, ist umstritten. Vor allem die FDP ist dagegen, weitergehende Grundrechtseinschränkungen zuzulassen.
Buschmann für Masken in besonderen Situationen
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte der „Rheinischen Post“: „Im Moment erscheinen mir nur Maßnahmen mit hoher Wirksamkeit und geringer Eingriffsintensität denkbar. Das könnten insbesondere Teststrategien sein und.“ die Maskenpflicht in besonderen Situationen.“ Die Grünen hingegen drängen auf einen umfassenderen Maßnahmenkatalog für den Fall, dass sich die Corona-Lage wieder verschärft.
Auch Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hält das Tragen von Masken in Schulen weiterhin für notwendig. „Ich würde es begrüßen, wenn in Schulen – und anderswo – noch Masken getragen würden“, sagte die Grünen-Politikerin der „Bild am Sonntag“. Einspruch kam von der FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus. Grundsätzlich „sollte es in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen liegen, wo und in welchem Umfang man im Alltag eine Maske trägt“, sagte sie. „Gerade für Kinder ist es wichtig, dass sie ohne Maske ihrem Alltag nachgehen können.“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert die Bundesregierung auf, rasch die Grundlage für eine Ausweitung der Maskenpflicht zu schaffen. „Die Ampel wird benötigt, damit wir Corona nicht völlig wehrlos ausgeliefert werden. Wir brauchen eine gesetzliche Grundlage, die das Tragen von Masken und Tests weiterhin ermöglicht“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. Das sei besonders notwendig für die Schulen: „Nur mit Tests und Masken können wir die notwendige Sicherheit für unsere Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht erreichen.“
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