Gesundheit – rezeptfrei bedeutet nicht harmlose – Gesundheit

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Köln (dpa/tmn) – Eine Überdosierung oder Fehldosierung kann auch bei Kleinkindern zu teils gefährlichen Nebenwirkungen führen. Dazu gehören Nasentropfen und Medikamente gegen Übelkeit, die im schlimmsten Fall zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.

Aus diesem Grund rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Packungsbeilage genau zu lesen und sich auch in der Apotheke beraten zu lassen. Denn rezeptfrei, so die Mediziner, bedeute nicht gleichzeitig unbedenklich. Besonders bei chronisch kranken Kindern, die bereits viele Medikamente einnehmen, ist besondere Vorsicht geboten.

Die falsche Dosierung kann zu Krämpfen führen

Beispielsweise enthalten abschwellende Nasentropfen den Wirkstoff Xylometazolin oder Oxymetazolin – einige davon sind für Kleinkinder zugelassen. Eine falsche Selbstmedikation kann jedoch zu Krampfanfällen, Atemnot und sogar Koma führen. Die meisten Medikamente sind daher nur für eine Behandlung innerhalb einer Woche geeignet.

Bei Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen sollten Eltern mit Kindern unter drei Jahren besonders auf die Dosierung achten. Bestimmte Wirkstoffe wie Diphenhydramin oder Dimenhydrinat könnten lebensbedrohliche Folgen haben.

Konsultieren Sie bei chronisch kranken Kindern einen Arzt

Die Ärzte des BVKJ empfehlen daher, Kleinkinder mit akuten Magen-Darm-Infekten mit Fieber nicht selbst zu behandeln, sondern einen Arzt aufzusuchen. Die Mediziner sehen in der beruhigenden Wirkung der Medikamente die Gefahr, dass Kinder zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.

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