Berlin (dpa/tmn) – Nachts hoch, weil Mutter oder Ehemann Hilfe brauchen: Wer einen Menschen zu Hause pflegt, erlebt das regelmäßig. Nach Angaben des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) fällt es vielen pflegenden Angehörigen schwer, sich nachts auszuruhen. An welchen Stellschrauben kann gedreht werden, um die Schlafsituation zu verbessern?
Ein erster Schritt kann sein, auf die eigenen Schlafgewohnheiten zu achten. Ein gesunder Alltag mit Bewegung und wohltuenden Ritualen am Abend erleichtert pflegenden Angehörigen die Nachtruhe. Feste Schlafenszeiten, leise Musik, ein paar Seiten lesen: All das kann laut ZQP helfen, besser einzuschlafen.
Eine Analyse der Situation hilft
Angehörige fühlen sich jedoch morgens oft erschöpft, weil sie nachts aufstehen müssen, um sich um sie zu kümmern. Dann hilft es, die Situation zu analysieren, sagt Daniela Sulmann vom ZQP: „Vielleicht schläft der Pflegebedürftige tagsüber zu viel, hat zu wenig Bewegung und geistige Anregung, oder die medizinische Schmerzbehandlung muss angepasst werden.“
Auch der nächtliche Harndrang kann ein Problem sein. In diesem Fall, rät Sulmann, könne es sinnvoll sein, die Trinkmenge auf den Vormittag und den Nachmittag zu verteilen, damit der Pflegebedürftige abends weniger trinke.
Trittmatten gegen Stehenbleiben
Manchmal können auch technische Hilfsmittel hilfreich sein. So gibt es beispielsweise Fallschutzmatten, die Alarm schlagen, wenn die zu pflegende Person nachts ihr Bett verlässt. Helfer wie diese können dafür sorgen, dass Pflegekräfte nicht ständig auf der Hut sind und sich besser ausruhen können.
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