Grünen-Politiker Dahmen drängt auf eine Verschärfung des Corona-Gesetzes

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Der grüne Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen will im Bundestag auf eine Verschärfung des Regierungsentwurfs für ein neues Infektionsschutzgesetz drängen. „Ich bin sehr dafür, den Gesetzentwurf zur Reform des Infektionsschutzgesetzes noch einmal anzupassen und die Maskenpflicht in Innenräumen als grundlegende Schutzmaßnahme beizubehalten“, sagte Dahmen den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Montagsausgaben). .

Allerdings schränkte er selbst die Erfolgsaussichten seiner Initiative ein: „Es ist offensichtlich, dass es in der Koalition unterschiedliche politische Perspektiven gibt.“ „Am Ende braucht es eine parlamentarische Mehrheit, um über einen entsprechend erweiterten Grundschutz zu entscheiden“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag. „Wenn es keine Einigung gibt, würde das im schlimmsten Fall bedeuten, dass überhaupt keine Regeln gelten können, weil alles ausläuft“, warnte er.

Auch der Handlungsspielraum der Länder ist im Gesetzentwurf der Bundesregierung so groß, dass die Länder auf die gleiche Situation unterschiedlich reagieren können. „Deshalb müssen die Länder Vereinbarungen treffen, wie sie eigenverantwortlich Regeln so formulieren, dass sie möglichst einheitlich und nachvollziehbar sind“, sagte Dahmen dem RND.

Der Grünen-Politiker forderte bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz konkrete Schritte: „Da wir in allen Ländern steigende Fallzahlen verzeichnen und in mehreren Ländern sogar Rekord-Inzidenzwerte und eine Rekord-Häufigkeitsinzidenz verzeichnen, müssen die Bundesländer einen Termin vereinbaren auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag alle gemeinsam, um mit Landesbeschlüssen die geltenden Schutzmaßnahmen über den 20. März hinaus zu verlängern.

Unterstützung erhielt Dahmen vom Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. „Wenn das Gesetz so verabschiedet wird, wie es vom Bundeskabinett eingebracht wurde, macht es alle Arbeiten der letzten zwei Jahre obsolet“, sagte Brysch dem RND über die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Der Gesetzesentwurf muss dringend nachgebessert werden. „Das Testregime und die Maskenpflicht müssen bundesweit gesetzlich verankert werden“, forderte die Patientenfürsprecherin.

Brysch sprach sich auch dafür aus, einen Rechtsanspruch auf regelmäßige Corona-Tests für Pflegebedürftige außerhalb stationärer Einrichtungen und ihre Angehörigen zu schaffen.

Die Bundesregierung will trotz Rekordvorfällen die meisten Schutzauflagen am 20. März auslaufen lassen. Dann sollen nur noch sogenannte Basisschutzmaßnahmen wie eine Maskenpflicht in Alten- und Pflegeheimen gelten. Für Corona-Hotspots – also Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen – können strengere Regeln gelten. Dazu bedarf es dann eines Beschlusses des Landtags.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai verteidigte die Aufhebung der meisten Beschränkungen: „Wir kehren zur Normalität zurück“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). Gleichzeitig blieben die Länder handlungsfähig, sollte sich die Corona-Lage erneut drastisch verschärfen. „Diese Kombination aus verantwortungsvollem Handeln und dem Ende der Freiheitsbeschränkungen ist genau richtig“, betonte der FDP-Politiker

Am Donnerstag will der Bundestag zudem über die Einführung einer generellen Impfpflicht debattieren. Dahmen verwies auf die zu erwartenden Folgen des Ukraine-Krieges für Deutschland, wie steigende Energiepreise und einen starken Flüchtlingsstrom. „Wir müssen uns fragen: Können wir es uns leisten, zusätzlich zu einer Sicherheits-, humanitären und Wirtschaftskrise als Folge des Krieges den großen Rückschlag einer Gesundheitskrise zu erleben? Ich meine nein“, warnte der Befürworter des allgemeinen Impfens den RND.

Veröffentlicht: 14.03.2022 – Quelle: Agence-France-Presse