Gut Ding will Weile haben: San Glaser und Band erstmals im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Kultur

Startseite » Gut Ding will Weile haben: San Glaser und Band erstmals im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Kultur
Gut Ding will Weile haben: San Glaser und Band erstmals im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Kultur

Pforzheim. Das Konzert von San Glaser war um gut zwei Jahre verschoben worden. Am Freitagabend gastierten der vielseitige Musiker und die Band erstmals im viel zu schwach besuchten Kulturhaus Osterfeld. Die aus Hamburg stammende Singer-Songwriterin entführte das Publikum in ihre ganz eigene Klangwelt, die mit einer fesselnden Mischung aus Jazz, Pop und Soul selbst Volkslieder im Handumdrehen zu einem völlig neuen zu veredeln versteht , spannendes Hörerlebnis.

Alles, was gut sein soll, braucht Zeit. Und das gilt für das Vorspiel ebenso wie für das Konzert selbst. Das Vorspiel wird unerklärlich nervös. Doch ab dem zweiten Song „New Road“ finden San Glaser und ihre Band zurück in ihre entspannte Geborgenheit: Schlagzeug (Felix Dehmel), Gitarre (Henrik Wehnert) und Bass (Arnd Geise) spielen fortan klar – und San Glasers ausdrucksstarke Stimme wird immer besser. Alle Songs sind Eigenkompositionen: der schwungvolle Titel „Girls Like Me“ und die mit Samba-Rhythmen kokettierende Hymne auf New York „All These Things“ – beide vom zweiten Album „New Road“ (2009). In der Komposition „All Right“ (2018) macht das Intro mit Wehnerts spritzigem Gitarrenspiel ebenso aufhorchend wie Dehmels treibende Rimshots. Der feierliche Song „How“ beschließt die erste Hälfte des Konzerts.

Gleich nach der Pause performen San Glaser und ihr Mann Arnd Geise den Neil-Sedaka-Klassiker „Alone At Last“, zunächst im Duett. Die anderen beiden Musiker gesellen sich wenig später hinzu. Das gefühlvolle Liebeslied „The Last Of Me“ (CD: The Great Grand Hotel, 2018) lebt vom musikalischen Dialog zwischen Glasers kraftvoller Stimme und Wehnerts Gitarre, deren Platz hinter dem großen Flügel längst von San Glaser gegen die Mitte eingetauscht wurde von der Bühne, als sie mit dem Lied „More“, das leise an gemeinen US-Folk erinnert, nicht nur mit der Mundharmonika das Ende des Konzerts einläutet, sondern auch das Publikum zum Mitsingen animiert neu arrangierten Filmwalzer „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, setzt sie in der Zugabe ein letztes Highlight. Bravo!