Hospitalisierungsrate: Virologe: Die drei größten Probleme in meiner Klinik – Gesundheit

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Das Personal ist knapp, manche Operationen sind nächste Woche nicht mehr möglich, auf der Normalstation gibt es immer mehr Corona-Patienten. Das ist die Situation am Universitätsklinikum Essen, wie es ihr Chefvirologe Prof. Ulf Dittmer beschreibt.

Die „Überlastsituation“ sei erreicht, warnt Dittmer im Podcast von „WZ‚, ‚das haben wir jetzt ganz akut‘. Er fasst die Gründe in drei Problemen zusammen:

★ „Das Hauptproblem sind jetzt die abwesenden Mitarbeiter“, sagt Dittmer. Infolgedessen arbeitet nun auch infiziertes, aber nicht infektiöses Personal in der Klinik. „Eigentlich sind wir auch auf diese Mitarbeiter angewiesen, um hier alles am Laufen zu halten!“

★ Nicht die Intensivstationen seien mit Corona-Patienten überlastet, sondern die Normalstation – dort seien mittlerweile so viele Corona-Patienten, „dass wir wohl sogenannte Wahleingriffe, also geplante Eingriffe im Krankenhaus, verschieben müssen Teil spätestens nächste Woche“.

Die Hälfte der Patienten MIT und nicht WEGEN Corona in der Klinik

Das Universitätsklinikum Essen erfasst auch, wie viele Patienten wegen einer Corona-Infektion aufgenommen werden und bei wie vielen nur eine Infektion als Zufallsbefund diagnostiziert wird, die Patienten also aus einem anderen Grund im Krankenhaus landen. Dittmer: „Stand heute war die Verteilung bei uns fast 50 zu 50.“

★ Die Hospitalisierungsrate zeigt nur die halbe Wahrheit, weil Corona als Nebenbefund auch in den Wert eingerechnet wird, auf den Corona-Maßnahmen angesetzt werden. Deshalb ist Dittmer die Unterscheidung so wichtig. Im Gegensatz zum Universitätsklinikum Essen wird dieser Wert jedoch häufig nicht erfasst.

„Diese Unterscheidung brauchen wir unbedingt“, fordert Dittmer. „Ich denke, die anderen Krankenhäuser in Deutschland könnten das auch. Und diesen Wert bräuchten wir zusätzlich zur Hospitalisierungsrate.“