Halle (dpa) – Vom 27. Mai bis 12. Juni feiern die Händel-Festspiele in Halle ihre 100-jährige Gründung. Eröffnet werden die Festspiele mit einer Neuinszenierung der Oper „Orlando“, die 1922 als erste Händel-Oper in Halle die „Hallischen Händel-Festspiele“ beschloss, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten.
An den 17 Festivaltagen sind zahlreiche Opern, Oratorien und Konzerte geplant. Geplant sind auch innovative Events, die „alle musikalischen Grenzen zwischen E und U sprengen“. Gemeint ist ernste und leichte Musik. Bei einem großen Open-Air-Konzert soll beispielsweise eine Brücke zwischen Händels Barockmusik und einem symphonischen Rockkonzert geschlagen werden. Gaststar ist Robert Hart, Sänger von Manfred Manns Earth Band. Insgesamt sind 67 Haupt- und zahlreiche Begleitveranstaltungen in Halle und der Region geplant.
Viele Händel-Preisträger
Wie „Orlando“ seien auch zahlreiche Konzerte und Oratorien im Festspielkalender dramaturgisch von den Aufführungen von 1922 inspiriert, hieß es. Die rekonstruierten Programme finden nicht nur an den Originalschauplätzen statt, sondern es wurden auch dieselben Orchester und Ensembles oder deren aktuelle Nachfolger als Partner ins Boot geholt. Außerdem werden viele Händel-Preisträger der vergangenen Jahre dabei sein.
Der diesjährige Händel-Preis geht an den Händel-Forscher Wolfgang Hirschmann, der an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg lehrt und Präsident der Händel-Gesellschaft ist. Das Kuratorium der Händel-Haus-Stiftung würdigte damit Hirschmanns vielfältige und hoch engagierte Arbeit, mit der er Maßstäbe setzte.
Berühmte Werke
Der Komponist Georg Friedrich Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle geboren. Er lebte überwiegend in London, wo er am 14. April 1759 starb. Bis heute wird Händels „Feuerwerksmusik“ auf der ganzen Welt gespielt. Das Kirchenmusikstück „Messiah“ gehört zu den berühmten Werken im reichen Opern- und Oratorienwerk des Barockkomponisten.
Waren es 1922 vor allem lokale Ensembles und Musiker, die an den Händel-Festspielen teilnahmen, kommen heute Teilnehmer und Publikum aus aller Welt, wie Festspieldirektor Clemens Birnbaum erläuterte. „Das Festival hat internationales Renommee, ist das renommierteste Musikfestival des Landes Sachsen-Anhalt und zählt zu den größten Barockmusikfestivals in Europa.“
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