Pforzheim/Ludwigsburg/Rastatt. Ausgerechnet an dem Tag, an dem die „Pforzheimer Zeitung“ die Verstrickungen eines in der Region agierenden Drogenhändlerrings aufklärt, der 2020 aufgelöst wurde und dessen Beteiligte bis heute vor Gericht stehen, haben die Staatsanwaltschaft und die Das Zollfahndungsamt Stuttgart meldet erneut eine erfolgreiche Ermittlung. Und das Vorgehen liest sich teilweise sehr ähnlich.
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Betäubungsmittel (GER) in Stuttgart ermittelt seit Anfang vergangenen Jahres im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen mehrere Beschuldigte aus dem Raum Ludwigsburg und Pforzheim wegen des Verdachts des Handels mit größeren Mengen an Betäubungsmitteln, laut a Pressemitteilung. Ausgangspunkt der Ermittlungen waren entschlüsselte Kommunikationsinhalte, die auf Mobiltelefonen eines niederländischen Unternehmens stattgefunden hatten. Dies nährte den Verdacht, dass die mutmaßlichen Täter Marihuana aus Spanien und den Niederlanden importierten und hier an Zwischenhändler und Käufer weiterverkauften.
Versteckt zwischen Fracht
Bis zu 200 Kilogramm sollen in den einzelnen Läden den Besitzer gewechselt haben. Sechsstellige Bargeldbeträge sollen in einem Fahrzeug versteckt nach Spanien gebracht worden sein, um die Betäubungsmittel zu kaufen. Für den Importschmuggel nach Deutschland nutzten die Täter angeblich auch LKW-Lieferungen mit Keksen und Chips. Sie versteckten die Drogen unter der legalen Fracht.
Die Ermittlungen führten schließlich im Januar zur Festnahme des 46-jährigen Hauptverdächtigen aus dem Landkreis Ludwigsburg. Der Italiener soll der Kopf der Gruppe sein und die Drogen im Ausland gekauft und deren Schmuggel und Verkauf organisiert haben. Er selbst ist der Polizei nicht fremd. Er war in der Vergangenheit mehrfach in Drogendelikte verwickelt gewesen. Zuletzt verbüßte er eine mehrjährige Haftstrafe bis 2019, der er zuvor durch Flucht entgangen war. Er war im Januar festgenommen worden, als er mit sechs Kilogramm Marihuana in einem Taxi saß. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Weitere vier Mitglieder der Gruppe, eine Frau und drei Männer im Alter von 29 bis 56 Jahren, wurden am Mittwoch vergangener Woche bei einem Drogendeal vorläufig festgenommen. Die Frau ist die Lebensgefährtin des Hauptverdächtigen. Sie und zwei Männer stammen aus Pforzheim, ein Mann aus dem Kreis Rastatt.
Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft
Im Zusammenhang mit den Festnahmen wurden bei Durchsuchungen weitere 15 Kilogramm Marihuana und Haschisch beschlagnahmt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart hat das Landgericht Stuttgart die Untersuchungshaft gegen die drei männlichen Tatverdächtigen, von denen einer türkischer und zwei deutscher Staatsbürger sind, angeordnet. Die Frau wurde wieder freigelassen. Die Ermittlungen dauern an.
Die Ehefrauen waren auch an den bereits verurteilten Drahtziehern beteiligt, die 2020 gefasst worden waren.