Teures Neubauprojekt
In Pforzheim sind in den kommenden Jahren größere Investitionen für die Bäder geplant. Das meiste Geld fließt jedoch in den Neubau des Emma-Jaeger-Bades. Das könnte das Geld für die anderen Institute knapp machen.
Foto: René Ronge
Die Schwimmvereine in Pforzheim befürchten, dass der Stadt in den kommenden Jahren das Geld für den Unterhalt der Bäder ausgeht. Schon jetzt können nicht genügend Schwimmkurse für Kinder angeboten werden.
Zudem wird befürchtet, dass durch den Neubau im Emma-Jaeger-Bad langfristig zu wenig in die anderen Bäder investiert wird. Die Entscheidung des Gemeinderates bereitet auch der Verwaltung Kopfzerbrechen. „Für den Neubau des Huchenfeldes und des Emma-Jaeger-Bades werden große Summen mobilisiert“, sagt Oberbürgermeister Dirk Büscher (CDU).
Die Verwaltung hat in den letzten Jahren regelmäßig darauf hingewiesen, dass die Finanzierung von Investitionen in die anderen Pools für diese Investition derzeit und in Zukunft nicht gewährleistet ist.
Der Betrieb der Bäder ist sicherzustellen
„Mit dem Beschluss 2020 hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, den Betrieb aller weiteren Bäder sicherzustellen“, so Büscher weiter.
Dafür hat der Gemeinderat den Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetrieben (EPVB) jährlich 250.000 Euro (jeweils 50.000 Euro für das Becken der Konrad-Adenauer-Schule, das Becken der Fritz-Erler-Schule, das Kreisbad) zur Verfügung gestellt in Eutingen, dem Nagoldfreibad und dem Wartbergfreibad) zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus hat der Gemeinderat mit dem Beschluss zur Haushaltssatzung und dem Haushalt 2022/23 jährlich 250.000 Euro für Instandhaltungsmaßnahmen für das Freibad Nagold und das Freibad Wartberg zur Verfügung gestellt. Der Eigenbetrieb verwendet diese Mittel, um den Betrieb der Bäder sicherzustellen.
„Allerdings hat die Verwaltung immer wieder darauf hingewiesen, dass diese Mittel für eine Generalsanierung nicht ausreichen“, sagt Büscher. Auch für eine grundlegende Erneuerung größerer technischer Anlagen reichen sie nicht aus. Kommt es hier zu einem Scheitern, müsste der Gemeinderat zusätzliche Mittel bewilligen.
Für den Neubau des Emma-Jaeger-Bades und des neuen Stadtteilbades in Huchenfeld werden derzeit Investitionen in Höhe von rund 47 Millionen Euro vorbereitet.
Lutz Schwaigert, Eigenbetrieb der Pforzheimer Verkehrs- und Badebetriebe
Lutz Schwaigert, Projektleiter Bäder des stadteigenen Betriebes, weiß, wie hoch die Investitionen in die anderen Bäder derzeit sind. „Für den Neubau des Emma-Jaeger-Bades und des neuen Stadtteilbades in Huchenfeld werden derzeit Investitionen in Höhe von rund 47 Millionen Euro vorbereitet.“
Damit soll die dringend benötigte Wasserfläche in Pforzheim sehr schnell realisiert werden. In den anderen Becken finden gleichzeitig Instandhaltungsmaßnahmen statt, die jedoch keine Investitionen darstellen (dh Erneuerung oder Verbesserung der Anlage in wesentlichem Umfang). Derzeit wird am Rückbau des Emma-Jaeger-Bades gearbeitet, sagt Lutz Schwaigert. Dafür sind insgesamt rund 4,6 Millionen Euro eingeplant.
Doch die Vereine befürchten, dass es bald schwierig werden könnte, ganzjährig Schwimmkurse anzubieten. Auch hier habe die Stadt ihre Hausaufgaben gemacht, betont Büscher: „Nach der Schließung der Bäder im Jahr 2018 hat der Gemeinderat die EPVB mit der Priorisierung des Badebedarfs beauftragt. Dies wurde gemeinsam mit dem Amt für Bildung und Sport umgesetzt.“
Priorisierungsliste für den Badebetrieb
Schulschwimmen hat Priorität eins und ist entsprechend mit Grund- und weiterführenden Schulen abgestimmt. Priorität zwei ist das Vereinsschwimmen mit Schwimmkursen und Priorität drei das öffentliche Baden. Dies wird auch im Stadtteilbad Eutingen umgesetzt, dem Bad, in dem öffentliches Baden möglich ist.
Laut Büscher liegt es in der Natur der Sache, dass bei Wassermangel nicht alle Bedürfnisse befriedigt werden können. „Aber wir haben jetzt mit den Schulen und Vereinen einen Weg gefunden, der funktioniert“, sagt der Bürgermeister.
Die grundsätzliche Möglichkeit, ganzjährig Schwimmunterricht für Schulen und Vereine anzubieten, zeigt sich im Fritz-Erler-Bad, im Konrad-Adenauer-Bad und im Kreisbad Eutingen. Er ergänzt: Der Eigenbetrieb konnte in ungenutzten Zeiten sogar Anfragen von Institutionen wie Feuerwehr oder Polizei für den Dienstsport und für die Ausbildung von Feuerwehrleuten ermöglichen.