Mühlacker. Aus den Zeiten vor Corona ist noch das Phänomen bekannt, dass zu Beginn der Sommerferien wenig los ist, davor aber die Veranstaltungen konzentriert sind. In Mühlacker wollen die Sportfans am Sonntag, 24. Juli, eine Kollision mit dem Senderstädter Triathlon vermeiden. Der Termin für das Fußballer-Stadtturnier, der während der Online-Konferenz im November beschlossen wurde, wird nicht so bleiben.
Nach einer vor Jahren getroffenen Entscheidung müssten Sportfans eigentlich auf das erste Feiertagswochenende (30. Juli bis 1. August) ausweichen. Allerdings hatte der Veranstalter diesen Termin zu Beginn der Ferien von vornherein ausgeschlossen.
„Mein Vermieter und meine Kassiererin sind nicht da“, sagt Spielleiter Jan Blutbacher. Blutbacher ist ein umgänglicher Typ, aber mittlerweile merkt man, dass ihm allerlei Corona-Regelungen auf die Nerven gegangen sind. Aufgrund dieser Belastung ist die Terminsuche mittlerweile ziemlich lästig.
Das Stadtturnier eine Woche früher zu spielen, wäre für Sportfans die bevorzugte Alternative gewesen. Doch am fraglichen Wochenende plant der FC Viktoria Enzberg ein Sportfest.
Team hinter dem Team wichtig
Eine Mannschaft sollte immer zusammenpassen können, sagt die Führung der Kreisliga Lomersheim. Aber auch die Vertreter des TSV Phönix sind sich bewusst, dass es Helfer braucht, um eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, und dass deshalb nicht jeder Termin gleich günstig ist.
Gespielt wird voraussichtlich vom 9. bis 11. Juli. „Das ist sportliches Niemandsland“, sagt Blutbacher, ein ehemaliger Torhüter. Normalerweise steht zu diesem Zeitpunkt noch der Beginn der Vorbereitung bevor. Könnte es eine Lösung sein, nach Saisonende eine kurze Pause einzulegen, sich dann auf das Stadtturnier vorzubereiten und dann wieder mit dem Training aufzuhören? Das fragt Blutbacher – ohne ein solches Szenario als zufriedenstellend anzusehen.
Rückfall droht
Jahrelang war das Stadtturnier ein Anhängsel der Saison und verlor an Attraktivität – bis Frank Alber, damals Mitglied des Enzberger-Vorstands, 2010 den Anstoß gab, mit der Vorbereitung auf die folgende Saison zu beginnen. Nun bringt die Corona-Situation Unwägbarkeiten mit sich.
Wenn die Saison nicht wie geplant im Februar/März fortgesetzt werden kann, aber eine weitere Saison nicht abgesagt und alles verschoben wird, könnte ein Stadtturniertermin am zweiten Juli-Wochenende noch besser werden.
So sehr ihm die Suche nach einem Date gerade keinen Spaß macht: Blutbacher freut sich zumindest, dass die Nachbarklubs Verständnis für das Dilemma der Sportfans haben. Die Lomersheimer hingegen, die dann 2023 als Veranstalter gefragt sein werden, wollen sich ihren Wunschtermin gleich im Jahreskalender der Stadt vormerken. Sollte das bedeuten, dass sich die Triathlon-Veranstalter dann auf die Fußballer einstellen müssten, hätte Phoenix nichts dagegen. Am besten wäre es aber für alle, sich von vornherein nicht in die Quere zu kommen.
Die Schliessung der Heerenwaagbrücke ist vorerst eine Hypothek. Anders lässt sich die Idee der Agentur Eventpower, einen Triathlon-Radweg über Lomersheim einzuführen, nicht mit einem Fußballturnier in der Umgebung vereinbaren. Das Gelände der Sportfans, aber auch das von Phönix, wäre am Triathlon-Sonntag praktisch unzugänglich.