Frankfurt/Main (dpa) – Bürgerwissenschaftler gesucht: Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sucht Menschen aus Hessen und Bayern, die sich für ein Forschungsprojekt zur Verbreitung des Kleinspechts interessieren. Unter dem Motto „Kleinspecht – große Rolle“ wollen sie Daten zu Verbreitung, Lebensräumen und Brutverhalten dieses spatzengroßen Vogels finden und brauchen Unterstützung aus der Bevölkerung, wie eine Sprecherin am Montag sagte.
Der Schwarz-Weiß-Specht lebt unauffällig in den Kronen von Laubbäumen. „Für Hessen gibt es kaum verlässliche Zahlen zu den Beständen, aber es gibt Anzeichen für einen Rückgang des Kleinspechts“, sagt Kerstin Höntsch, Kleinspechtexpertin und Leiterin des Forschungsprojekts. „Wir wollen bis Ende 2023 Daten zum Vorkommen des Kleinspechts in Hessen und Bayern erheben und auswerten und so Hinweise auf die Gründe für den Artenrückgang finden.“
Basierend auf diesen Informationen wollen die Wissenschaftler Maßnahmen entwickeln, um den Kleinspecht, seinen Lebensraum und seine Nahrungsgrundlage zukünftig zu fördern. In ihren bevorzugten Ökosystemen – Streuobstwiesen, strukturreiche Auwälder und Gehölze – spielen die Vögel für viele andere Höhlenbewohner eine wichtige Schlüsselrolle.
Im vergangenen Frühjahr suchten 24 Bürgerwissenschaftler aus ganz Hessen und 42 aus Bayern nach Kleinspechten. Vorkenntnisse in der Spechtbestimmung sind hilfreich, aber nicht erforderlich, um an dem Projekt teilzunehmen – Online-Training ist verfügbar. „Voraussetzungen sind ein Fernglas, einige Zeit in den Morgenstunden von Februar bis Mai und natürlich eine Faszination für unsere heimische Natur“, so Höntsch. Jeder, der an einer Projektteilnahme interessiert ist, kann sich über ein Online-Anmeldeformular beim Forschungsprojekt anmelden.
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