Omicron-Infektion oder Allergie? So lassen sich die Symptome unterscheiden

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  • vonSvenja Wallocha

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Omicron, Heuschnupfen oder nur eine Erkältung? Schnupfen, Husten und Müdigkeit können viele Ursachen haben. Wie man die Symptome unterscheidet.

Frankfurt – Wer unter Schnupfen und Müdigkeit leidet und oft niesen muss, denkt schnell an eine Corona-Infektion. Denn das ist bei der sich schnell verbreitenden omicron-Variante offensichtlich. Was aber schnell vergessen ist: Die Heuschnupfensaison hat bereits Ende Januar begonnen.

Gerade in milden Wintermonaten werden Menschen mit Pollenallergie schon im Januar mit Heuschnupfen konfrontiert. Pollen von Frühblühern wie Erle und Hasel sind dann bereits in der Luft und haben laut Experten ein mittleres bis hohes Allergiepotential. Das bedeutet: Sie reizen die Schleimhäute, teilweise stark. Wer schon lange unter Heuschnupfen leidet, kennt die typischen Symptome. Doch bei Menschen, die zum ersten Mal auf Pollen reagieren, stellt sich schnell die Frage, ob es sich um eine Corona-Infektion handelt. Denn gerade Heuschnupfen-Symptome ähneln teilweise denen einer Omicron-Infektion. Wie können sie also unterschieden werden?

Corona-Infektion oder Allergie? Diese Symptome treten bei omicron auf

Eine Corona-Infektion mit der omicron-Variante zu erkennen und von einer Erkältung oder Allergie zu unterscheiden, ist gar nicht so einfach. Bei den bisherigen Corona-Varianten gab es teilweise deutliche Anzeichen wie Geschmacksverlust, starker Husten, Fieber oder Gliederschmerzen. Bei omicron hingegen treten meist keine oder nur leichte Symptome auf, wie aus einem wöchentlichen Lagebericht für Deutschland des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die häufigsten Symptome waren Husten, laufende Nase und Halsschmerzen.

Januar Hasel, Erle, je nach Region Zypresse
Februar Hasel, Erle, Weide, Zypresse
Marsch Hasel, Erle, Weide, Pappel, Ulme, Birke, Hainbuche, Esche, Eibe, Koniferen, Zypresse, Lärche, selten Thuja, selten Gräser
April Birke, Hopfenbuche, Buche, Eiche, Esche, Ahorn, Ulme, Rosskastanie, selten Weide, Pappel, Gräser, Nadelgehölze wie Eibe, Kiefer, Douglasie, Wacholder, Zypresse, Thuja
Kann Birke, Gras, Hopfenbuche, Buche, Eiche, Esche, Olive (Olivenbaum), Platane, Ahorn, Rosskastanie, Weide, Roggen, Brennnessel, Knöterichgewächse, Wegerichgewächse, Nadelbäume wie Kiefer, Fichte, Tanne, Lärche, Douglasie, Wacholder, Thuja, Zypresse
Juni Gräser, Roggen, Birke, Hainbuche, Edelkastanie, Olivenbaum, Linde, Roggen, Brennnessel, Knöterich, Spitzwegerich, Koniferen wie Kiefer, Fichte, Tanne, Wacholder, seltener Beifuß
Juli Gräser, Beifuß, Edelkastanie, Linde, Brennnessel, Knöterich, Gänsefuß, Spitzwegerich, selten Ambrosia
August Beifuß, Ambrosia, Brennnessel, Knöterich, Gänsefuß, Wegerich
September Beifuß, Ambrosia, Brennnessel, Gänsefuß, Knöterich, Wegerich, Zeder
Oktober Gräser, Beifuß, Ambrosia, Brennnessel, Knöterich, Zeder
November selten Gräser, Beifuß, Brennnessel
Dezember Hasel, Erle
(Quelle: Deutscher Allergie- und Asthmabund)

Hinzu kommen ersten Analysen zufolge Symptome wie Kopfschmerzen, Schnupfen und Müdigkeit. Aber auch ganz neue oder bisher unbekannte omicron-Symptome wie Rückenschmerzen, heisere oder kratzende Stimme, Nachtschweiß und Muskelschmerzen wurden bereits identifiziert. Vor allem Schnupfen, Müdigkeit und eine laufende Nase sind ebenfalls Symptome, mit denen Menschen mit einer Pollenallergie zu kämpfen haben. Aber auch zwischen Heuschnupfen und einer Corona-Infektion gibt es große Unterschiede.

Omicron-Infektion und Heuschnupfen: Wie man die Symptome unterscheidet

Bei einer allergischen Reaktion setzt die Erkältung oft sehr plötzlich ein, wie die Deutsche Apothekerzeitung erklärt. Dazu kommen juckende Augen, Nase und Rachen – heftige Niesattacken kommen hinzu. Dies ist bei einer Omicron-Infektion unwahrscheinlich. So plötzlich wie die Heuschnupfen-Symptome gekommen sind, können sie nach Beseitigung der Ursache wieder verschwinden. Das kann zum Beispiel passieren, wenn es lange regnet und die Pollen aus der Luft gespült werden. „Typisch für Heuschnupfen ist auch, dass die Symptome jedes Jahr zur gleichen Zeit auftreten“, heißt es in dem Bericht. Man sollte sich also fragen, ob man im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit ähnliche Beschwerden hatte.

Bei einer Corona-Infektion hingegen treten die Symptome nicht so plötzlich auf und pausieren nicht. Im Gegensatz zum Heuschnupfen fühlen sich Corona-Infizierte oft krank. Wer sich noch unsicher ist, kann mit einem Antigen-Schnelltest oder einem PCR-Test klären, ob eine Corona-Infektion vorliegt oder nicht, zum Beispiel mit der omicron-Variante.

Allergiesymptome nicht ignorieren: Was bei Heuschnupfen hilft

Nicht nur eine Corona-Infektion, auch eine Pollenallergie sollte grundsätzlich ernst genommen werden. Mit einem Allergietest kann ein Arzt schnell feststellen, auf welche Gräser oder Bäume Sie allergisch reagieren. Antiallergische Präparate wie Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten können dann die Heuschnupfensymptome lindern. Einige der Medikamente werden auch ohne Rezept in Apotheken verkauft.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund rät, Heuschnupfensymptome nicht einfach auszuhalten oder gar zu ignorieren. Im schlimmsten Fall kann daraus allergisches Asthma werden. (Svenja Wallocha)

Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keinen Arztbesuch. Nur Experten können die richtige Diagnose stellen und eine angemessene Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt besprochen werden.