Pflege in Pflegeheimen: Holetschek startet in die Offensive

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Klaus Holetschek – Klaus Holetschek, Bayerischer Gesundheitsminister (CSU). – © Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Vor dem Hintergrund der Ereignisse in einem schwäbischen Pflegeheim will Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine Offensive starten, um den Schutz der Bewohner solcher Einrichtungen zu verbessern. „Die Menschen in Bayern müssen darauf vertrauen können, dass die Pflege und Betreuung in allen bayerischen Pflegeheimen gut und angemessen gewährleistet ist“, betonte Holetschek in München. „Aber die jüngsten Vorwürfe gegen ein Pflegeheim in Augsburg zeigen, dass wir uns die Strukturen und Kontrollen genau ansehen und handeln müssen.“

Unter anderem soll eine „Pflege-SOS-Anlaufstelle“ für die Meldung von Missständen geschaffen werden. Bei Mängeln sollten sofort Sofortmaßnahmen eingeleitet werden. Noch in diesem Frühjahr soll ein Fachgespräch zur Versorgungsqualität stattfinden. Ein externes Gutachten soll die Strukturen in der bayerischen Pflege beleuchten und ggf. Schwachstellen aufzeigen.

Bestätigen sich Vorwürfe, muss es klare Konsequenzen geben. Im Augsburger Fall hat die örtliche Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Qualitätsentwicklung und Betreuung (FQA) daher das Ministerium, die Regierung von Schwaben und den Bayerischen Sanitätsdienst sowie den Arbeitskreis der Träger der Pflegekassen in Bayern beraten über notwendige Maßnahmen.

In Augsburg haben mittlerweile alle Bewohner die betroffene Einrichtung verlassen. Am kommenden Dienstag wird das Ministerium dem Gesundheitsausschuss des Landtags über die Vorgänge in Augsburg berichten.

Die Einrichtung geriet in die Schlagzeilen, nachdem Vorwürfe wegen schwerer Versorgungsmängel laut wurden. Die Stadt Augsburg teilte am Donnerstag mit, dass das Heim wegen „immer wieder auftretender Versorgungsmängel“ seit Anfang vergangenen Jahres „unter intensiver Beobachtung, Betreuung und engmaschiger Überwachung“ stünde.

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