Rapper Kontra K kritisiert Social Media: „Schädling wird in uns großgezogen“

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Der Rapper Kontra K kritisierte nun in einem Interview die Social-Media-Welt.Bild: Screenshot / Instagram / Vertrag

Kontra K kann in Deutschland auf eine beispielhafte Karriere zurückblicken: Mit seinen letzten sechs Studioalben erreichte der Rapper Platz eins der Charts. Auch Maximilian Diehn, wie Kontra K mit bürgerlichem Namen heißt, konnte eine treue Fangemeinde hinter sich versammeln. Beim 1. Live Krone Publikumspreis räumte er in den vergangenen vier Jahren in Folge die Trophäe für den „Besten Hip-Hop-Act“ ab. Allein auf Instagram hat die Berlinerin stolze 1,5 Millionen Abonnenten.

Inzwischen sind mehrere Singles erschienen, die als Vorbote für sein neues Album „Für den Himmel durch die Hölle“ dienen, das im August dieses Jahres erscheinen soll. Zur Albumankündigung wählte Kontra K einen sensationellen Schritt, indem er sich in einem Video selbst in Brand setzte. In seiner aktuellen Single „Social Media“ sprach der Interpret ganz offen darüber, was er generell von der Internetwelt hält und erläuterte seine Sicht der Dinge im Interview mit „Deutschrap ideal“.

Kontra K kritisiert Hasskultur im Netz

Im Track „Social Media“ heißt es an einer Stelle: „Die reinste Form des Hasses sind die sozialen Medien“. Der Song wurde am 18. Februar veröffentlicht und hat bisher über 1,3 Millionen Aufrufe auf YouTube erzielt. In dem Gespräch ging Kontra K weiter ins Detail und teilte im Anschluss seine Zitate zu diesem Thema auf Instagram. Der 34-Jährige erklärte, wie seiner Meinung nach die Kommunikation im Internet durch die Corona-Pandemie noch schwieriger geworden sei:

„Diese Social-Media-Welt ist so giftig und mit Corona obendrein hat sie die Pest in uns allen hochgebracht, weil wir so viel Zeit darin verbringen. Deshalb wurde es noch giftiger. Die Leute verbrennen sich gegenseitig und alle und sagen ab einander nieder.“

Es ist ein schöner Gedanke, dass sich jeder über soziale Medien verbinden könnte, aber laut Kontra K passiert das einfach nicht mehr: „Anscheinend haben so viele Menschen so viel Freizeit, dass sie ihre ganze Negativität sprengen“erklärte er mit Blick auf Hasskommentare im Internet.

In der Zeit, in der Nutzer negative Kommentare im Internet schreiben, könnten sie genauso gut etwas Sinnvolles anfangen oder: „Arbeite an dir, bis du so bist wie der, den du gerade hattest“sagte der Rapper.

Am Ende war Kontra K davon überzeugt, dass die meisten Menschen die gleichen Probleme und Bedürfnisse haben würden. Anstatt also die Gesellschaft weiter zu spalten, muss man Dinge finden, die alle verbinden. Trotz seiner Kritik an Social Media nutzt er insbesondere Instagram weiterhin, um für neue Musik zu werben und Updates bereitzustellen. Er scheint nicht zu planen, sich vollständig davon zurückzuziehen.

Rapper ist auch mit Entwicklungen in der Musikszene nicht einverstanden

Doch nicht nur Social Media war in der Vergangenheit ein Thema für Kontra K, wo er Kritik verspürte. In einer Dokumentation von „STRG_F“ äußerte er sich zudem kritisch gegenüber der Rap-Szene, in deren Texten es vor allem um die Förderung von Luxusmarken gehe. Gerade die Kleidermarken spielen eine entscheidende Rolle: „Ich bin ein Teil dieser Krankheit. Ich kaufe auch Sachen, ich habe sicher die ein oder andere schöne Uhr“, gestand Kontra K. Aber: „Ich unterlasse es, das den Leuten unter die Nase zu reiben.“

Und warum er sich entschied, seinen Reichtum nicht übermäßig zur Schau zu stellen, erklärte er: „Früher ging es darum, wie schlecht du wirklich warst. Heute geht es darum, wie schlecht es dir geht. Und es passt einfach nicht zu mir als Person.“

Kürzlich zeigte sich der Rapper sogar solidarisch, indem er spontan mit Capital Bra den Song „Stop Wars“ aufnahm. Ein Text, der das Lied begleitet, besagt, dass die Veröffentlichung der Ukraine zugute kommen soll: „Die Menschen vor Ort brauchen jetzt unsere volle Solidarität und Hilfe, auch abseits von Social-Media-Aktionen. Deshalb werden alle Erlöse aus dem Lied an Caritas in verschiedenen Kriegsgebieten gespendet.“

(cfl)