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11. März 2022 – 14:43 Uhr Uhr
Dresden (dpa/sn) – Die Linke hat eine Bereinigung der Lehrpläne an sächsischen Schulen gefordert und sieht sich durch eine Expertenanhörung im Landtag bestätigt. „Wir müssen dringend diskutieren, was wie gelernt und gelehrt wird. Es darf nicht darum gehen, so schnell wie möglich möglichst viel Wissen in die Köpfe der Menschen zu pumpen, denn Schulen sind keine Wissensmastbetriebe“, sagte die Bundestagsabgeordnete Luise Neuhaus-Wartenberg weiter Freitag in Dresden. Was zählt, sind Motivation, Neugierde, Eigeninitiative und Teamgeist.
„Die Schüler sollten Lust am Lernen haben. Es ist daher falsch, sich nur auf die Vermittlung von Fakten- und Detailwissen zu konzentrieren“, betonte der Linken-Politiker. Deshalb braucht es Rahmenlehrpläne und keine bis ins letzte Detail heruntergebrochenen Vorgaben. „Auswendig gelerntes und wieder ausgespucktes Wissen ist nutzlos, denn unsere Welt wirft komplexe und vielfältige Fragen auf.“ Es braucht ein neues Bildungskonzept, das auch emotionale und soziale Kompetenzen in den Mittelpunkt stellt.
In dasselbe Horn bläst am Freitag nach der Anhörung die SPD-Bildungspolitikerin Sabine Friedel. „Der prall gefüllte Lehrplan führt dazu, dass die Schüler den Stoff nur auswendig lernen und nicht verstehen. Das ist einfach zu viel. In einer Welt, in der Fakten leicht verfügbar sind und recherchiert werden können, ist Auswendiglernen überflüssig. In Zukunft sollten wir Grundwissen und Basis definieren sparsamer zu verstehen. Aber es muss stimmen. Auch ohne Werkzeug.“
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Quelle: DPA