Studie zur Corona-Pandemie: Psychische Belastungen bei Jugendlichen immer noch hoch – Erkenntnisse

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Studie zur Corona-Pandemie: Psychische Belastungen bei Jugendlichen immer noch hoch – Erkenntnisse

Auch anderthalb Jahre nach Beginn der Pandemie fühlen sich mehr als ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in ihrer Lebensqualität eingeschränkt Foto: imago images/Geisser/MANUEL GEISSER via www.imago-images.de


Laut einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hat sich die Situation für Kinder und Jugendliche etwas verbessert. Dennoch leiden sie weiterhin unter mehr psychischen Problemen als vor der Pandemie.

Hamburg – Laut einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ist die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie nach wie vor hoch. Obwohl sich das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen im Herbst 2021 leicht verbessert hat, leiden sie immer noch stärker unter psychischen Problemen als vor der Pandemie. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche aus armen Familien, wie aus den am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Ergebnissen der dritten „Copsy“-Studie (Corona und Psyche) hervorgeht.

Laut der Studie fühlen sich auch anderthalb Jahre nach Beginn der Pandemie mehr als ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Die psychischen Auffälligkeiten haben leicht abgenommen, sind aber immer noch rund zehn Prozentpunkte höher als vor der Pandemie. Insbesondere Angst und depressive Symptome gingen leicht zurück.

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Acht von zehn Kindern und Jugendlichen fühlten sich weiterhin durch die Corona-Pandemie belastet, hieß es. Das Stresserleben nahm im Verlauf der Pandemie zunächst zu und stabilisierte sich zuletzt auf hohem Niveau. Psychosomatische Belastungssymptome wie Gereiztheit, Einschlafprobleme und Depressionen sind im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie immer noch deutlich häufiger. Kopf- und Bauchschmerzen nahmen sogar leicht zu.

Die Familie schützt die psychische Gesundheit von Kindern

„Die meisten Kinder und Jugendlichen werden die Krise wohl gut überstehen“, sagte Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der „Copsy“-Studie und Forschungsleiterin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dies gilt insbesondere für Kinder aus stabilen Verhältnissen. „Familie ist und bleibt eine der wichtigsten Ressourcen, um gut durch die Pandemie zu kommen.“ Das Ende der strengen Kontaktbeschränkungen, die Öffnung von Schulen sowie Sport- und Freizeitangebote haben zu psychischem Wohlbefinden und einer Steigerung der Lebensqualität beigetragen.



In der Studie „Copsy“ untersucht das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die Folgen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Dazu wurden von Mitte September bis Mitte Oktober 2021 mehr als 1.100 Kinder und Jugendliche online befragt. Knapp 75 Prozent der Befragten hatten bereits an der ersten Befragung im Mai/Juni 2020 und der zweiten Befragung im Dezember 2020 teilgenommen /Januar 2021.

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