„Tag der Freiheit“ an Schulen: Zwölf fränkische Wissenschaftler fordern Ende der Maßnahmen – Region

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– Die ersten Bundesländer schaffen die Maskenpflicht im Unterricht ab. Doch Bayern hält an seinem strikten Kurs fest. Zwölf mittelfränkische Wissenschaftler fordern jetzt ein Ende aller Corona-Maßnahmen an Schulen.


„Es ist Zeit“, schreiben zwölf fränkische Wissenschaftler, „die Maßnahmen zu beenden und den Kindern ihre Kindheit zurückzugeben.“ Neurologen, Psychotherapeuten, ein Kinderarzt, sie alle fordern in einem Appell an die Landesregierung ein Ende der Maskenpflicht und Tests an Bayerns Schulen. Der Freistaat ist weiter auf striktem Kurs. „Die Lockerungen müssen schrittweise und mit Augenmaß erfolgen“, sagt Bildungsminister Michael Piazolo von den Freien Wählern.



Doch beim Start nach den Ferien gilt Maskenpflicht und das Testregime gilt weiter. „All diese Maßnahmen beeinträchtigen den normalen Unterrichtsalltag, verunsichern und schädigen unsere Kinder und eine kindgerechte Entwicklung in erheblichem Maße“, heißt es in dem Appell. „Viele Entwicklungsschritte können nur in bestimmten kritischen Zeitfenstern stattfinden, danach schließen sie sich für immer.“

„Geringeres Risiko als Erwachsene“

Die Wissenschaftler nennen viele Gründe für die Lockerungen. „Kinder und Jugendliche sind durch Corona am wenigsten gefährdet und haben ein deutlich geringeres Risiko als Erwachsene, schwer an Covid-19 zu erkranken“, heißt es in dem Papier. „Nach allem, was bisher bekannt ist, treten schwere Erkrankungen sowie postinfektiöse Folgeerscheinungen (Long-Covid) nur in sehr seltenen Fällen auf.“

Die zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die größtenteils an der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Fürth (FAU) arbeiten, sind mit ihrem Anliegen nicht allein. Vor wenigen Wochen haben sich vier medizinische Fachgesellschaften für ein Ende der strengen Corona-Maßnahmen im Unterricht ausgesprochen.


Die zwölf Wissenschaftler warnen davor, dass die Folgen eines Festhaltens an den Maßnahmen in den Schulen dramatisch seien. „Gerade in Grundschulen schränkt das stundenlange Tragen einer Maske während des Unterrichts die Kommunikation massiv ein“, heißt es in dem Blatt. „Eltern, Kinder und Jugendliche verstehen nicht, warum es überall Lockerungen gibt, während sich an ihrem Schulalltag nichts ändert. Tatsächlich hat Bayern erst vor wenigen Tagen die Diskotheken geöffnet – während die Schulen eben keine Maske tragen mussten im Sportunterricht.

Immer mehr Bundesländer wagen es, die Schulen zu lockern. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Maskenpflicht im Unterricht Anfang der Woche ausgelaufen. Der Landeselternrat begrüßte dies ausdrücklich. „Damit wird ein Stück Normalität in den Schulen wiederhergestellt“, sagte der Vorsitzende Kay Czerwinski NDR.

Die bayerische Staatsregierung beobachte die Lage aufmerksam. „Ich hoffe, dass bald weitere Vereinfachungen wie die Aufhebung der Maskenpflicht in Grundschulen möglich sind“, sagt Bildungsminister Piazolo. Aber es gibt keine konkrete Perspektive.


Der Aufruf wurde unterzeichnet von: Holger Schulze (Universitätsklinikum Erlangen, Neurophysiologie), Gunther Moll (Universität Erlangen-Nürnberg, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie), Andreas Maier (Universität Erlangen-Nürnberg, Informatik), Frank Seifert (Universitätsklinikum Erlangen). , Neurologie), Holm Schneider (Universitätsklinikum Erlangen, Kinderarzt, Neonatologie), Markus Maier (Ludwig-Maximilians-Universität München, Allgemeine Psychologie), Matthias Berking (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Klinische Psychologie und Psychotherapie), Heinrich Liesefeld (Ludwig-Maximilians-Universität München, Allgemeine und Experimentelle Psychologie), Bastian Volbers (Universitätsklinikum Erlangen; Neurologie), Konstantin Tziridis (Universitätsklinikum Erlangen, Neurobiologie), Achim Schilling (Universitätsklinikum Erlangen, Neurowissenschaften), Patrick Krauss (Universitätsklinikum Erlangen , Neurowissenschaften)