Tech – Beats Fit Pro: Earbuds für sportliche Airpod-Fans – Wissen

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Berlin (dpa/tmn) – Apples Airpods sind für viele iOS-Nutzer der Goldstandard. Die kleinen weißen Ohrstöpsel sind ziemlich perfekt auf das Zusammenspiel mit iPhone und Co. abgestimmt. Vielen anderen ziemlich guten Ohrstöpseln fehlen einfach die entscheidenden zehn Prozent Komfort. Aber das ist vorbei.

Mit dem Beats Fit Pro gibt es nun weitere speziell für das Apple-Ökosystem angepasste Ohrstöpsel – und das Modell, das sich an sportliche Träger richtet, kommt auch mit Androiden zurecht. Zeit für einen genaueren Blick:

Das Gerät: Groß wie eine Trauringbox, schwarz, weiß, grau oder lila, der Deckel ist etwas wackelig. Im Inneren befinden sich die Ohrstöpsel mit ihren markanten „Wingtips“. Das sind flexible Gummilamellen, sie sollen den Fit Pro fest im Ohr halten.

Knapp 230 Euro will Beats für den Fit Pro haben. Abgesehen von den Flügelspitzen unterscheiden sie sich kaum vom günstigeren Studio Pro (149 Euro). Aber im Inneren steckt Apples H1-Chip (zur Kopplung, Übertragung und Signalverarbeitung) sowie ein Sensor zur Ohrerkennung.

Akku hält länger als versprochen

Es gibt drei Hörmodi: Noise-Cancelling („ANC“), „Aus“ und „Transparenz“ (mit Geräuschübertragung). Laut Beats halten die Akkus in den Ohrstöpseln mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) sechs Stunden, der Akku in der Ladebuchse soll drei weitere Ladungen schaffen. In der Praxis hält der Fit Pro sogar noch länger. Und bei niedrigem Akkustand reichen fünf Minuten Ladezeit für fast eine Stunde Hörgenuss – die Angaben sind weitgehend realistisch.

Die Lademöglichkeit mit USB-C ist ein Kompromiss. Fast alle Android-Nutzer haben mittlerweile diesen Anschluss, iPhone-Nutzer müssten ein extra Kabel dabei haben. Kabelloses Laden ist nicht möglich.

Verbindung: Sie öffnen die Box und das Setup wird auf den Displays aller iPhones in unmittelbarer Nähe angeboten. Das geht mit einem Fingertipp. Android-Benutzer müssen in die Bluetooth-Einstellungen gehen und die Pairing-Taste drücken.

iPhone-Nutzer haben die Bedienmöglichkeiten für die Studio Buds – wie bei anderen Apple-Kopfhörern – in das System integriert. Auf Android-Smartphones funktionieren die Studio Buds am besten mit der passenden Beats-App (Android 7 oder höher).

Die einmal aufgebaute Funkverbindung hält. Leicht 30 Meter im Freien, in der Wohnung ist es nach fast 15 Metern und drei Wänden (Altbau) manchmal still.

Auch beim Sport stecken die Stöpsel fest

Passform/Komfort: Der Beats Fit Pro lässt sich mit Silikonaufsätzen an unterschiedliche Ohrgrößen anpassen und dichtet den Gehörgang ab. Die Silikonadapter sind vergleichsweise groß.

Der Tragekomfort ist generell gut, die Stöpsel sitzen fest im Ohr. Das ist auch sehr praktisch, wenn man bedenkt, dass Beats mit dem Fit Pro auch gezielt Sportler anspricht. Beim Joggen soll ja kein Stöpsel aus dem Ohr fallen.

Allerdings gibt es einen leicht spürbaren Stuffy-Ears-Effekt und bei längerem Tragen drücken die Flügelspitzen etwas in die Ohrmuschel. Beim Fahrradfahren entstehen laute Windgeräusche.

Bedienung: Kein Tippen, kein Wischen, kein Drücken: Mit Beats drückst du Knöpfe. Das ist deutlich angenehmer als die Touch-Bedienung anderer Ohrstöpsel. Links beispielsweise für Siri oder Google Assistant, rechts für Start/Stopp/Weiter/Zurück. Alternativ können Sie die Lautstärke verringern oder erhöhen. Leider muss man sich entscheiden: entweder Audiosteuerung oder Lautstärkeregelung.

Wie Apples Airpods können die Fit Pro nahtlos zwischen verschiedenen (Apple-)Geräten wechseln, und sie hören auch „Hey Siri“, ohne einen Knopf drücken zu müssen. Wenn Sie beim Joggen unbedingt telefonieren wollen: Bitteschön.

Sehen Sie sich Filme mit Apple TV an

Der Sound: Dominanter Bass, ansonsten ausgewogen, voll und ohne spürbare Schwächen – genau wie die Beats Studio Buds. Wie schon beim günstigeren Modell klingt es im direkten Vergleich mit dem gekoppelten iPhone etwas besser und klarer als mit dem Android-Smartphone. Im direkten Vergleich klingen die technisch ähnlichen Airpods Pro allerdings etwas spritziger.

Die Beats Fit Pro dominieren Apples 3D-Sound Spatial Audio dank des H1-Chips. Mit dieser Funktion kann beispielsweise der Ton von Filmen auf dem Apple TV in Relation zur Kopfposition des Zuhörers dargestellt werden. Es funktioniert einfach und zuverlässig. Wenn Sie ein Apple TV haben, können Sie den Fit Pro mit einem Klick einschalten, um Filme für die Mitbewohner lautlos anzusehen.

Die Geräuschunterdrückung ist ein ziemlicher Mist. Einmal aktiviert, nimmt man von der Umgebung kaum etwas mit. Türklingel, Fahrradklingel – wenn Sie das hören möchten, wählen Sie den Transparenzmodus. Allerdings ist dieser Transparenzmodus weit weniger ausgefeilt als bei den weißen Airpods.

Nachteile für Android-Nutzer

Weitere Funktionen: Wie erwähnt ist Siri für Apple-Nutzer mit an Bord – auch ohne Knopfdruck. Android-Benutzer müssen die linke Taste gedrückt halten und damit ihren Sprachassistenten aktivieren.

Für den Einsatz als Telefon-Headset stehen insgesamt sechs Mikrofone zur Verfügung, die auch Hintergrundgeräusche herausfiltern. Im Alltagstest können Sie Ihren Gesprächspartner am Telefon sehr gut verstehen und werden auch selbst gut verstanden. Wenn Sie die Beats Fit Pro verlieren, können Sie die „Find My“-App von Apple verwenden, um sie aufzuspüren.

Der Haken: Eigentlich gibt es keine, es sei denn, Sie nutzen ein Android-Gerät. Denn auf ein paar Funktionen muss man verzichten. Insbesondere: Parallelbetrieb, nahtloses Umschalten zwischen mehreren Geräten im Einsatz, Sprachassistent ohne Tastendruck, Erkennungsfunktion und 3D-Audio.

Kein Essstäbchen, kein weißes Plastik

Wer braucht das: Es soll alle Funktionen der Airpods haben, aber bitte mit einem anderen Formfaktor? Genau das sind die Beats Fit Pro. Kein Essstäbchen, kein weißes Plastik. Ansonsten haben sie weitgehend die gleichen Fähigkeiten wie die weißen Ohrhörer von Apple und etwas mehr Akkulaufzeit. Klanglich müssen sie aber – ganz subjektiv – nur den zweiten Platz einnehmen.

Der Formfaktor macht es aber tatsächlich interessant für den Einsatz im Sport. Nichts wackelt, nichts fällt aus den Ohren. Praktischer Nebeneffekt: Auch das An- und Ablegen der Maske ist kein Problem.

Für Apple-Nutzer bleibt es letztlich Geschmackssache. Essstäbchen oder Flügelspitzen? Android-Nutzer haben mehr Auswahlmöglichkeiten. Zum Beispiel Libratones Air+ (ab 200 Euro), Jabras Elite 7 Active (rund 180 Euro), Samsungs Galaxy Buds 2 (knapp 150 Euro) oder das hauseigene Beats Studio Pro ohne Wingtips (knapp 150 Euro).

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