Texte veröffentlichen: Wie erreiche ich Leser?

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Texte veröffentlichen: Wie erreiche ich Leser?

Wer schreibt, will früher oder später gelesen werden. Es stellt sich nur die Frage, wie und vor allem wo man seine Texte veröffentlichen soll. Denn dafür gibt es mittlerweile zahlreiche Webseiten, die entsprechende Angebote bereitstellen. Da sind zunächst diejenigen, die sich direkt auf Textpublikationen spezialisiert haben Plattformen wie Wattpad oder Geschichte.eins ins Auge, auf dem sich mittlerweile Millionen von Autoren und Lesern tummeln. Hier werden vor allem kürzere Geschichten und Gedichte präsentiert. Da es für die Einreichungen grundsätzlich keine Einschränkungen oder Hürden gibt, erscheinen hier täglich unzählige Texte. Allerdings ist aufgrund der schieren Menge ungewiss, ob diese in jedem Fall von mehr als hundert Nutzern gelesen werden. Wer sich als Hobby an den Schreibtisch setzt, ist hier gut aufgehoben.

Es gibt etwas anspruchsvollere Literarische Zeitschriften bzw Blogs, die es ermöglichen, selbst verfasste Texte einzureichen. Auch beim Lesering haben wir mit der Rubrik Freitexte ein solches Angebot geschaffen. Die Zusendung von Texten an Literaturzeitschriften ist empfehlenswert und sicher die „textfreundliche“ Alternative zur bloßen Veröffentlichung auf überfüllten Plattformen. Denn hinter den Magazinen und Blogs steht eine Redaktion, die sich mit den Einsendungen auseinandersetzt, abwägt und oft ihre Entscheidungen begründet. Kurzum: Ihre Texte werden hier tatsächlich bearbeitet; und eine Absage nach ausgiebigem Lesen kann oft konstruktiver sein als Hunderte von stillen Lesern. Darüber hinaus haben Literaturzeitschriften eine feste Leserschaft. Texte, die hier gedruckt oder veröffentlicht werden, treffen auf ein anspruchsvolles Publikum; und vielleicht auch an den ein oder anderen Verlagsmitarbeiter.

Ihr eigener Blog? Ihre eigene Webseite?

Viele Autoren denken darüber nach, einen eigenen Blog/Website zu starten, um ihre Texte dort selbstständig zu veröffentlichen. Zunächst einmal ein naheliegender Gedanke, denn gerade Blogs sind schnell erstellt. Plattformen wie WordPress, Live-Tagebuch oder Blogger ermöglichen es, innerhalb weniger Minuten eine eigene Website einzurichten. Doch so schnell man beim Erstellen eines eigenen Blogs Fortschritte machen kann, so lang und mühsam ist es auch, eine aktive, wiederkehrende Leserschaft aufzubauen. Es empfiehlt sich daher, Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Twitter zu nutzen, um dort Reichweite aufzubauen. Von hier aus können Sie auf den Blog verweisen.

Schreibwettbewerbe

Verschiedene Seiten im Netz listen aktuelle und kommende auf Schreibwettbewerbe, Zuschüsse und Residenzen an. Diese Seite ist sehr zu empfehlen Literaturhafen, das vielfältige Informationen übersichtlich präsentiert – vom Autorenlexikon über bevorstehende Veranstaltungen bis hin zum Literaturzeitschriftenverzeichnis. Die Teilnahme an Schreibwettbewerben ist sicher sinnvoll und empfehlenswert; Es ist jedoch auch ein Schritt, der mehr erfordert als nur das Versenden einer SMS. Hier gilt es genau und konzentriert zu lesen; denn viele Anzeigen richten sich an Schreiber aus bestimmten Bundesländern, Altersgruppen, Hochschulen etc. Außerdem sind gerade Wettbewerbe oft mit einem bestimmten Thema verbunden. Wer es schafft, kann sich dann einer interessierten Leserschaft sicher sein. Auch hier werden die Texte selbstverständlich von einer qualifizierten Jury geprüft.

Self-Publishing: Endlich das eigene Buch in der Hand

Selbstverlag ist das wohl dynamischste Segment im Buchmarkt. Anbieter wie BoD oder Tradition konnten in den letzten Jahren – insbesondere während der Corona-Lockdown-Phasen – einen deutlichen Anstieg verzeichnen. Aber auch den eigenen Roman im Selfpublishing zu veröffentlichen, sollte gut durchdacht sein. Die wichtige Lektoratsarbeit, die in Verlagen äußerst wichtig und von hoher Qualität ist, liegt beim Self-Publishing in den Händen des Autors. Wendet man sich an einen Redakteur – was durchaus empfehlenswert ist – muss man tief in die Tasche greifen. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt ist das Marketing. Gerade etablierte Verlage initiieren mitunter große Werbekampagnen, um auf die Veröffentlichungen ihrer Autoren aufmerksam zu machen. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, ein Buch im Selfpublishing zu veröffentlichen, tragen Sie auch diese Kosten selbst. Es ist daher ratsam, zuerst Leser und damit auch potenzielle Käufer mit den oben beschriebenen Methoden zu finden. Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten, ist die „Selfpublisher Bibel“ von Matthias Matting ein geeigneter Ratgeber.

Fazit

Letztlich lassen sich aus den bisher aufgeführten Publikationsmöglichkeiten zwei Wege ableiten: Wer seine Texte in sicheren Händen wissen will, sollte sich auf Ausschreibungen und Angebote von Literaturzeitschriften konzentrieren. Auch wenn dieser Weg oft mit Ablehnung und Zurückweisung verbunden ist, ist er der konstruktivere. Wer jedoch möglichst schnell publizieren möchte, dem bieten Plattformen wie Story.one oder Wattpad mehr Möglichkeiten denn je. Allerdings sollte man nicht vergessen, wo die eigenen Texte landen. In einem schier endlosen, unübersichtlichen Reservoir verschiedenster Herangehensweisen.