Thüringens Finanzminister erklärt die Grundsteuerreform | Unterhaltung

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Thüringens Finanzminister erklärt die Grundsteuerreform |  Unterhaltung

Thüringens Finanzminister erläutert die Grundsteuerreform

Aktualisiert: 09.03.2022, 18:00

| Lesezeit: 2 Minuten




Thüringens Finanzministerin Heike Taubert beantwortet Leserfragen.

Foto: Marco Kneiss

Erfurt.
Im Telefonforum dieser Zeitung am Donnerstag, 10. März, geht es um die anstehende Grundsteuerreform.

Am 1. Januar 2025 soll die neue Grundsteuerverordnung in Kraft treten. Künftig soll sich die Steuer nach dem Wert des Grundstücks und der Immobilie richten, wie der damalige Bundesfinanzminister und heutige Bundeskanzler Olaf Scholz vorgeschlagen hat.

Allerdings ist den meisten Grundstückseigentümern wohl noch nicht klar, wie die Reform funktionieren und vor allem was sie bringen wird, also ob die Grundsteuer sinken, gleich bleiben oder – was die meisten befürchten – sogar steigen wird.

Auch der Verband Deutscher Immobiliennutzer VDGN befürchtet drastische Steigerungen vor allem in den neuen Bundesländern. Denn während die Grundsteuer in den westdeutschen Bundesländern bislang nach Werten von 1964 berechnet wurde, wurden in den östlichen Bundesländern Zahlen von 1935 verwendet. „Zwischenzeitlich haben die Liegenschaften aber stark an Wert gewonnen, weshalb die Steuer dort deutlich steigen wird“, befürchtet VDGN-Präsident Jochen Brückmann.


Exklusiv für unsere Zeitung hat die Wirtschafts- und Steuerberatung Mazars im Auftrag des VDGN drei Beispiele für Thüringer Kommunen berechnet. In Schleiz etwa würde die Grundsteuer für ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1990 mit 170 Quadratmeter Wohnfläche und einem 700 Quadratmeter großen Grundstück bei einem konstanten Hebesatz von 389 von 226 auf knapp 280 Euro pro Jahr steigen Prozent. Um bei der bisherigen Höhe zu bleiben, müsste die Kommune den Hebesatz auf 310 Euro senken. „Das haben reiche Kommunen natürlich leichter als Kommunen mit leeren Kassen“, sagt Brückmann.

Für dasselbe Haus in Friedrichsrode im Kyffhäuserkreis würde die Grundsteuer bei gleichem Satz 258 Euro betragen – fast 60 Euro mehr als bisher. Um dies zu verhindern, müsste der aktuelle Hebesatz um 60 auf 330 Prozent gesenkt werden.

In Großstädten wie Erfurt könnte es richtig teuer werden: Laut Berechnung steigt die Grundsteuer bei gleichem Satz von 380 auf 560 Euro.

Doch kann die Kommune den Steuersatz so einfach senken? Wie läuft die Reform? Gibt es Rabatte oder sozialverträgliche Rabatte? Was ist, wenn die Steuer nicht bezahlt werden kann, gibt es Rabatte? Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) und die Steuerexperten Carolin Radtke, Matthias Rehme und Ron-Toralf Müller beantworten Ihre Fragen zur neuen Grundsteuer in unserem Telefonforum am Donnerstag, 10. März, von 10 bis 12 Uhr unter der Nummer: 0361 / 227 56 78