Silvia: „Der Darkangel“ (1982) von Meredith Ann Pierce ist ein faszinierender Roman für junge Erwachsene, der technisch gesehen Science-Fiction ist – er spielt in einer nebulösen, fernen Zukunft – und sich dennoch wie ein Märchen liest. Ein Vampir muss 14 Bräute finden, bevor er unsterblich werden kann, aber die Dinge werden kompliziert, als eine junge Frau in sein Schloss eindringt. Eine charmante Lektüre.
Patrick SuskindsParfüm“ (1985) konzentriert sich auf einen Mann aus den Slums des Paris des 18. Jahrhunderts mit einem so erhabenen Geruchssinn, dass er ins Reich des Phantastischen springt. Aber es ist auch die Geschichte eines Serienmörders auf der Jagd nach dem perfekten Duft – und dem idealen Opfer. ebenso „das Prestige“ (1995) von Christopher Priest mag zunächst wie ein historischer Roman in Briefform über zwei rivalisierende Bühnenmagier erscheinen, aber im Laufe des Buches wird es teils mysteriös, teils Science-Fiction-Geschichte.
Ich habe gesehenTitus Stöhnen“ (1946) von Mervyn Peake, beschrieben als „Fantasie der Manieren“ und „Gothic“-Roman, obwohl keiner der beiden Begriffe ganz ins Schwarze trifft. Es beschreibt verschwenderisch das Leben in einem labyrinthischen Schloss, enthüllt eine große Anzahl von Charakteren und folgt den Machenschaften eines sozial aufsteigenden Küchenjungen. „Piranesi“ (2020) von Susanna Clarke, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Peakes unglaublich großem Schloss Gormenghast, also wenn dir das eine gefallen hat, magst du vielleicht auch das andere.
Das Leben: Shimon Adafs „Lost Detective“-Trilogie erscheint diesen Sommer, übersetzt aus dem Hebräischen von Yardenne Greenspan. Während der erste Roman „Eine Meile und zwei Tage vor Sonnenuntergang“ ist ein fast schon traditionelles Mysterium, das nach Israels kurzlebiger Rock-Renaissance in den 90er Jahren mit dem dritten (und epischen) Band angesiedelt ist.Aufnehmen und lesen“, geht es in Science-Fiction über, kombiniert mit und kreuzt zwischen realistischer Fiktion, Detektiv und total seltsam. Aber schon im ersten Buch kommt Adafs Liebe zur Science-Fiction durch seinen Detektivhelden Elish Ben Zaken zum Ausdruck, dessen Lektüre Referenzklassiker des Genres kostet. Wer Roberto Bolaño mag, wird Adaf mögen.
Apropos Bolaño – ein weiterer Schriftsteller, der eine echte Liebe zur Science-Fiction hatte – ich habe eine Schwäche für seine „Nazi-Literatur in Amerika“ (2008), übersetzt aus dem Spanischen von Chris Andrews. Jeder sollte Bolaño lesen, aber wenn Sie mit dem Epos zu kämpfen hatten „2666„Betrachten Sie dies als einen einfacheren Einstiegspunkt – eine gewundene Saga von Träumern, Verschwörern und, ja, faschistischen Science-Fiction-Autoren, die von Anfang bis Ende eine Freude ist.
Silvia: Für diejenigen, die kürzere Lektüre suchen, empfehle ich die Novelle „Helfertreffen“ von Naben Ruthnum. Eine Frau kümmert sich um ihren kranken Ehemann, der an einer Krankheit leidet, die diese Geschichte aus dem Reich der historischen Fiktion in eine seltsame Fiktion verwandelt. Mal eine zutiefst verstörende Körperhorrorgeschichte und mal eine zärtliche Liebesgeschichte, es ist eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. Endlich, „Weniger bekannte Monster des 21. Jahrhunderts“ von Kim Fu ist eine schöne, neue Sammlung vielseitiger Geschichten, mit allem, von virtuellen Simulationen mit Toten bis hin zu einem Mann aus Sand.
Das Leben: Verstörend und zärtlich erinnert an Christie Sims und Alara Branwens „Vom T Rex aufgenommen“ (2013), der die Literaturwelt im Sturm eroberte und ein neues, goldenes Zeitalter der Dinosaurier-Erotik einläutete. Ja, es ist wirklich eine Sache – sprechen Sie über das Mischen von Genres!
EJ Swifts“Paris treiben“ (2018) lässt seinen jungen Protagonisten in einer Spätschicht in einer Bar am Montmartre arbeiten – wo der Keller für immer mehr Zeitsprünge in die Geschichte von Paris sorgt. Science-Fiction, historisches Abenteuer oder modernes Coming-of-Age? All das, und es ist schön.
Schließlich muss einer der lustigsten und überraschendsten SF-Romane der letzten Jahre Philip Palmers „Fassung 43“ (2010), in dem ein RoboCop-ähnlicher Cyborg (der Titel „Version 43“) auf einen abgelegenen Planeten geschickt wird, um ein Verbrechen aufzuklären. Er tut es prompt, findet die Verschwörung dahinter heraus und wird für seine Probleme ermordet. Geben Sie Version 44 ein. In dieser Mischung aus Science-Fiction, Detektiv und Verschwörungsthriller stapeln sich Leichen – mit viel Humor und einer hyperkinetischen Energie auf der großen Leinwand. Was ist mit Ihnen, lieber Leser? Welche schwer einzuordnenden Titel gefallen dir?
Zu den Büchern von Silvia Moreno-Garcia gehören „Mexikanische Gotik“, „Samt war die Nacht“ und „Die Rückkehr der Zauberin.“ Lavie Tidhars neueste Romane sind „Die Flucht“ und „Die Haube.“
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