Verband der Zeitungsverleger: Funke Mediengruppe kritisiert Verlagspräsident Döpfner – Unterhaltung

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Verband der Zeitungsverleger: Funke Mediengruppe kritisiert Verlagspräsident Döpfner – Unterhaltung

Kritik an Döpfner

Die außerordentliche Delegiertenversammlung wurde im November nach einer Präsidiumssitzung bekannt gegeben. Damals war bereits über eine umstrittene private Kurznachricht von Döpfner gesprochen worden, die durch einen Artikel in der New York Times öffentlich bekannt geworden war. Zuvor hatten Medienhäuser den BDZV-Präsidenten für seine Wortwahl in der Mitteilung kritisiert – bis hin zur Rücktrittsforderung.

In der früheren Mitteilung an den Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre bezeichnete Döpfner den im Oktober seines Amtes enthobenen ehemaligen „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt als den letzten und einzigen Journalisten in Deutschland, der noch mutig dagegen sei der „neue DDR-Autoritätsstaat“. Revolte. Fast alle anderen seien „Propagandahelfer“ geworden. Springer stufte die kurze Nachricht als ironisch ein.

Die Delegiertenversammlung war mit Spannung erwartet worden, weil zuvor ein Zeitungsbericht der britischen Tageszeitung „Financial Times“ neuere Vorwürfe gegen Springer-Chef Döpfner enthalten hatte. Im Frühjahr 2021 gab es interne Ermittlungen gegen Reichelt wegen Vorwürfen des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeitern. Die Gruppe gab Reichelt zunächst eine zweite Chance, zog dann aber im Oktober einen Schlussstrich.

Die Tageszeitung schrieb, der Konzernspitze seien bereits vor der internen Untersuchung schwere Vorwürfe gegen Reichelt bekannt gewesen. Zudem sollen sich Döpfner und Top-Führungskräfte während und nach Abschluss der Ermittlungen für den Schutz Reichelts eingesetzt haben. Springer entgegnete, der Artikel zeichne ein irreführendes Bild der Compliance-Untersuchung, der daraus gezogenen Konsequenzen, des gesamten Unternehmens und seines Managements.

Nach BDZV-Informationen ging es bei der Delegiertenversammlung mit Blick auf die Vorwürfe nicht um Döpfners Personal. Die Funke Mediengruppe hatte sich zuvor in ihrem Diskussionspapier für einen Reformprozess ausgesprochen, um als Verband schlagkräftiger zu werden. Darin hieß es etwa: „Am Ende des Reformprozesses sollte ein personeller Neuanfang in der ehrenamtlichen Struktur stehen. Es sollte überlegt werden, ob die jetzige Präsidialstruktur zeitgemäß ist oder ob alternative Positionen dies wären.“ zum Ziel führen.“ Bei dem Treffen wurde vereinbart, dass eine Projektgruppe in den nächsten Monaten Vorschläge zur Modernisierung der Verbandsstruktur erarbeiten soll.

Wenige Tage nach der Sitzung wurde bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende der Madsack Mediengruppe, Thomas Düffert, sein Amt als Vizepräsident des BDZV mit sofortiger Wirkung niederlegt. Er bleibt jedoch Mitglied des Exekutivkomitees. In einem Schreiben betonte Düffert: „Klar ist, dass wir als Branche nur dann die besten Chancen haben, uns Gehör zu verschaffen, wenn wir zum Wohle aller kleinen und großen Zeitungsverlage in Deutschland vertrauensvoll zusammenarbeiten.“

Döpfner ist seit 2016 Präsident, 2020 wurde er für eine zweite Amtszeit und damit weitere vier Jahre gewählt.

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