Vielseitig und gesund: Alles rund um Hülsenfrüchte

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Vielseitig und gesund: Alles rund um Hülsenfrüchte

Bohnen, Linsen und Co.

Der Spruch mit der kleinen Bohne und der kleinen Tonne – natürlich bekannt. Aber man tut den Hülsenfrüchten Unrecht, wenn man sie darauf reduziert. Nicht umsonst gehören sie zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt.

Berlin – Linsen, Bohnen, Kichererbsen und Co. sind super gesund und für die Ernährung weltweit von so großer Bedeutung, dass die Vereinten Nationen den Hülsenfrüchten einen eigenen Tag widmen. Zeit, einige Dinge über Fürze und so etwas zu erklären.

Was ist eigentlich eine Hülsenfrucht?

Eigentlich bezieht sich der Name auf das Äußere, die Schote. Denn das ist die Frucht. Aber das Wort wird oft für etwas anderes verwendet: In der Ernährung sind damit meist die Samen gemeint, die in der Schote reifen und dann überreif geerntet und getrocknet werden. Die botanische Familie der Leguminosen beeindruckt durch ihre Vielfalt und Größe: Sie umfasst mehr als 13.000 Arten. Bäume, Sträucher, Stauden und Kräuter, fast weltweit vertreten. Übrigens: Erdnüsse gehören botanisch gesehen ebenfalls zur erweiterten Familie der Hülsenfrüchte – und nicht zu Nüssen.

Sind Bohnen und Co. gesund?

Ja. Ernährungstechnisch sind sie top: viel Eiweiß, etwas Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine, wenig Fett. Da Hülsenfrüchte oft relativ lange gekocht werden müssen, enthalten sie dann kaum noch hitzeempfindliche Vitamine wie die B-Vitamine. Roh verzehren? Meist keine gute Idee, da die meisten ungekochte und gesundheitsschädliche Stoffe enthalten.

Aber was ist mit Blähungen?

„Es gibt Gerüchte, dass Hülsenfrüchte – in großen Mengen eingenommen – nicht gut ankommen. Egal, ich finde es in Ordnung. Warum solltest du nicht auch ein Bläh-Junge sein?“ Komiker Heinz Erhardt scherzte einmal darüber, dass Hülsenfrüchte als Furztreiber gelten. Tatsächlich enthalten Bohnen und Co. einige unverdauliche Bestandteile wie bestimmte Polysaccharide. Diese können Blähungen verursachen. Wer regelmäßig Hülsenfrüchte isst, trainiert das Verdauungssystem, und das Keuchhusten ist in der Regel weniger.Es ist auch eine gute Idee, Hülsenfrüchte vor dem Kochen zu waschen und ausreichend lange zu garen.

Seit wann bauen die Menschen sie für Lebensmittel an?

Verschiedene Hülsenfrüchte gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Der Anbau von Erbsen ist ab etwa 8000 v. Chr. dokumentiert. Die Linse ist seit Beginn der Landwirtschaft eine wichtige Nutzpflanze. In Griechenland wurden Linsenreste aus der Zeit um 6000 bis 5000 v. Chr. gefunden. Im alten Ägypten gehörten sie zu den Grundnahrungsmitteln. Es wird angenommen, dass die Kichererbse vor 8.000 bis 10.000 Jahren angebaut wurde. Sie verbreitete sich vom Nahen Osten über Griechenland und Italien in Europa.

Und warum feiern die Vereinten Nationen gerade diese Pflanzen?

Nicht nur der Verzehr, auch der Anbau von Hülsenfrüchten bewerten Experten insgesamt positiv. Landwirte auf allen Kontinenten können sie verkaufen oder selbst nutzen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) ist davon überzeugt, dass dies zur Ernährungssicherheit und wirtschaftlichen Stabilität beiträgt. Darüber hinaus wird die Bodenfruchtbarkeit verbessert, indem die stickstoffbindenden Eigenschaften von Leguminosen genutzt werden, wodurch die Abhängigkeit von synthetischen Düngemitteln verringert wird. Herstellung und Einsatz von Kunstdünger belasten die Umwelt – Leguminosen könnten so zum Klimaschutz beitragen. dpa