Wie Herzpatienten ihre Reise sicher machen

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Wenn Sie an Herzinsuffizienz leiden, fragen Sie sich vielleicht: Macht mein Körper eine längere Reise? Die Antwort ist oft ja. Aber es gibt einige Regeln, die man um des Herzens willen besser beachtet.

Duisburg – Wirklich was von der Welt sehen – trotz Herzschwäche? In vielen Fällen ist dies möglich. Dennoch sollten sich Patienten gut auf ihren Urlaub vorbereiten. Ilse Janicke, Oberärztin am Herzzentrum Duisburg, nennt sechs Punkte, die es zu beachten gilt:

– Herzkranke sind reisefähig, wenn sich ihre Beschwerden in den letzten vier Wochen nicht verändert haben. „Der Patient sollte in der Lage sein, 50 Meter auf der Ebene oder zehn bis zwölf Stufen ohne Hilfe zu steigen“, sagt Janicke.

– Eine kardiologische Untersuchung etwa vier bis sechs Wochen vor der Reise ist ratsam. Auf diese Weise kann der Gesundheitszustand beurteilt werden. Außerdem bleibt dann Zeit, notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Dies kann bedeuten, dass Sie am Flughafen Hilfe anfordern oder während des Fluges eine zusätzliche Sauerstoffversorgung vorbereiten.

– Wenn es in die Berge geht, ist Geduld gefragt: Wenn Herzkranke ihre Zeit dort aktiv verbringen wollen, zum Beispiel auf der Skipiste oder bei Wanderungen, sollten sie drei bis vier Tage im Voraus einplanen, um sich an die Höhe zu akklimatisieren. Nur dann können sie ihren Körper wirklich herausfordern.

– Viele Herzmedikamente machen die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenstrahlen. Betroffene sollten daher an einen starken Sonnenschutz denken, ein Lichtschutzfaktor höher als 30 ist ratsam.

– Auch Herzpatienten sollten ausreichend trinken. Denn: Viele Herzmedikamente wirken entwässernd. Kommt es im Urlaubsort noch zu Reisedurchfall oder starker Hitze, trocknet der Körper schnell aus – das kann gefährlich werden.

– Jeder Urlaub bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich – denn Klima, medizinische Versorgung vor Ort und Reisezeit können je nach Reiseziel stark variieren. Um eine individuelle Planung zu erstellen, empfiehlt Janicke eine reiseärztliche Untersuchung und Reiseberatung. dpa