Was Europa nicht wissen wollte

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Was Europa nicht wissen wollte

PPolitische Bücher kommen und gehen. Je nach Anlass, je nach Situation, je nach Stand des öffentlichen Interesses. Aber manche bleiben. Das passiert, wenn sie ein Thema nicht nur aufgreifen, sondern prägen und weiterentwickeln. Wenn daraus ein politischer Fahrplan nicht nur für die unmittelbare Gegenwart, sondern möglichst auch für die nicht allzu ferne Zukunft resultiert. Und wenn dieser Fahrplan mehr als eine Vision, mehr als ein frommer Wunsch ist. Wenn diese Roadmap wenigstens eine reelle Chance hat, nicht nur wahrgenommen, sondern auch umgesetzt zu werden. Dann bleiben politische Bücher länger als die Politik ihrer eigenen Gegenwart, die sie beschreiben.

In Zeiten, in denen – mal wieder – viel über Zäsuren, Zäsuren, Umbrüche und Umbrüche gesprochen wird, ist es gut, einen Autor zu haben, der schon politische Bücher geschrieben hat, die bleiben. Vor zehn Jahren veröffentlichte Josef Braml ein Buch über den „amerikanischen Patienten“. Das war transatlantische Politikberatung im besten Sinne des Wortes. Der international renommierte USA-Experte und jetzige Generalsekretär der deutschen Gruppe der Trilateralen Kommission, einer globalen Plattform für den Dialog zwischen Amerika, Europa und Asien, glänzte nicht nur mit einer sehr treffenden Prognose der Politik Washingtons – er befürchtete am Ende seine erste Amtszeit von Barack Obama aufgrund der massiven Probleme der Vereinigten Staaten, eines neuen Protektionismus, einer verschärften Ressourcenrivalität mit China, einer zunehmenden Wahrung eigener Interessen sowie einer Verlagerung sicherheitspolitischer Lasten auf die westlichen Verbündeten.