München (dpa/lby) – Trotz der bundesweit extrem hohen Infektionszahlen nimmt die Landesregierung in Kauf, dass die meisten Corona-Beschränkungen an diesem Wochenende auslaufen. Bayern solle nicht zum Hotspot erklärt werden, zumindest „nicht in absehbarer Zeit“ – das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag an. Nur so wäre die Maskenpflicht in allen Innenbereichen aber auch weiterhin einzuhalten gewesen.
Nach dem neuen Bundesinfektionsschutzgesetz und einer Übergangsfrist enden die meisten Corona-Beschränkungen am 2. April. Bleiben nur noch die Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr, in Pflegeheimen und Kliniken sowie Testpflichten in Pflegeheimen und Schulen. Alle 2G- und 3G-Zugangsregeln sowie die Maskenpflicht in Einzelhandel, Freizeiteinrichtungen, Schulen und anderen Innenbereichen entfallen.
Die neue Corona-Verordnung, die das Kabinett voraussichtlich am Dienstag beschließen wird, wird wohl nur die nötigsten Basis-Schutzmaßnahmen enthalten. Denkbar ist laut Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) aber, dass die Maske in allen Innenbereichen oder Mindestabständen als Empfehlung in die Verordnung aufgenommen wird.
Das von der Ampelkoalition in der Bundesregierung durchgesetzte neue Bundesinfektionsschutzgesetz würde eine Ausweitung der strengeren Auflagen nur unter bestimmten Voraussetzungen zulassen. Eine Kommune kann nur dann zum Hotspot erklärt werden, wenn dort eine gefährlichere Virusvariante auftritt oder eine Überlastung der Krankenhauskapazitäten droht. In Bayern ist das derzeit nicht der Fall, obwohl die Infektionszahlen so hoch sind.
Die Zahl der in Bayern gemeldeten Corona-Infektionen war am Wochenende wieder leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut verzeichnete am Montag eine Sieben-Tages-Inzidenz von 2178,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Am Freitag erreichte der Messwert einen Rekordwert von 2199,9. Die bayerischen Gesundheitsämter meldeten laut RKI 20.601 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden.
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