Gesundheit – Erfurt – Verlängerung der Corona-Regeln in Thüringen sehr ungewiss – Gesundheit

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Gesundheit – Erfurt – Verlängerung der Corona-Regeln in Thüringen sehr ungewiss – Gesundheit

Erfurt (dpa/th) – Eine Verlängerung der geltenden Corona-Regeln über den 2. April hinaus ist in Thüringen eher unwahrscheinlich. Vor einer Sondersitzung des Landtags hat die CDU-Fraktion ihre Ablehnung einer bundesweiten Corona-Hotspot-Regelung bekräftigt. Seine Fraktion habe am Mittwoch einstimmig eine Art Gegenantrag zum rot-rot-grünen Plan zur Verlängerung der Corona-Regeln beschlossen, sagte Fraktionschef Mario Voigt der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Auch eine bundesweite Hot-Spot-Regelung lehnten FDP und AfD ab – und drohten mit Klagen bei einer Verlängerung der Corona-Regeln.

Erwartungen der Linken, dass einige CDU-Abgeordnete aus der Sondersitzung des Landtags am Donnerstag ausscheiden könnten, wies Voigt zurück. „Wir werden den Antrag von Rot-Rot-Grün gemeinsam ablehnen.“ Die Regierungskoalition aus Linke, SPD und Grünen hat keine eigene Mehrheit im Landtag in Erfurt. Ihnen fehlen vier Stimmen, die von der Opposition kommen sollten.

Vertreter von Linke, SPD und Grünen machten sich erneut für eine Verlängerung der Regeln stark, die an diesem Samstag ohne Landtagsbeschluss nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz auslaufen. „Die Pandemie hat sich verändert, aber sie ist nicht vorbei“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Linken, Steffen Dittes. „Daher ist ein kompletter Verzicht auf alle Schutzmaßnahmen für den öffentlichen Raum, Gewerbe, Bildungseinrichtungen und Veranstaltungen nicht zu rechtfertigen.“ Dies würde unter anderem für das Tragen einer Maske in Schulen gelten.

SPD-Fraktionschef Matthias Hey wies darauf hin, dass in der aktuellen omicron-Welle so viele Menschen wie noch nie seit Ausbruch der Corona-Pandemie infiziert sind. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nahe an der 2000er-Marke. „Wir wollen keine Verschärfungen. Wir wollen die bestehenden Maßnahmen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, für eine gewisse Zeit fortführen, um eine komplette Überlastung unserer gesamten Versorgung, Versorgung und Infrastruktur zu vermeiden.“ sagte Hey. Unter anderem unterstützte die Stadtverwaltung Jena die Position von Rot-Rot-Grün.

Voigt sagte, der CDU gehe es um „Normalität, aber dennoch Schutz für die besonders Schutzbedürftigen. Wir verbinden Basisschutz mit Eigenverantwortung.“ Die größte Oppositionsfraktion wird daher die Landesregierung im Landtag auffordern, bis spätestens Samstag eine entsprechende Verordnung vorzulegen, damit keine Gesetzeslücke entsteht. Angesichts des Personalmangels im Gesundheitssystem sind aus Sicht der CDU-Bundestagsfraktion auch geänderte Quarantäneregelungen notwendig. „Sonst herrscht Pflegenotstand“, sagt Voigt.

Er weist darauf hin, dass benachbarte Bundesländer wie Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Bayern einen ähnlichen Weg verfolgen, wie ihn die CDU vorschlägt. „Einen Sonderweg sollte es in Thüringen nicht geben.“ Die Industrie- und Handelskammer Suhl forderte ein Ende der 3G-Regelung in der Gastronomie in Thüringen – bisher haben nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang.

In den Thüringer Regionen gibt es aktuell teilweise deutliche Unterschiede bei klinischen Fällen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Der Wochenwert der Krankenhauseinweisungen mit oder wegen Corona pro 100.000 Einwohner war am Mittwoch laut einer Übersicht des Gesundheitsministeriums vor allem in Südthüringen und Teilen Ostthüringens hoch. In der Stadt Suhl lag die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz bei 60,4, im Kreis Schmalkalden-Meiningen bei 46,7. Der Wert wurde für das Altenburger Land mit 28,3 und für den Wartburgkreis mit 24,4 angegeben.

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