Atomkraft: Fukushima: IAEO prüft Pläne zur Verklappung von Kühlwasser – Erkenntnisse

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Atomkraft: Fukushima: IAEO prüft Pläne zur Verklappung von Kühlwasser – Erkenntnisse

Tanks mit kontaminiertem Wasser, behandelt im Kernkraftwerk Fukushima Dai-ichi in der Stadt Okuma, Präfektur Fukushima (Archivfoto zeigt 25. Januar 2019). Foto: Uncredited/Kyodo News via AP/dpa


Knapp elf Jahre nach dem verheerenden Reaktorunglück in Fukushima haben sich mehr als 1000 Tanks mit kontaminiertem Kühlwasser angesammelt. Jetzt lass es ins Meer fließen.

Tokio – Japan lässt seine Pläne zur Ableitung riesiger Mengen radioaktiven Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) untersuchen.

Ein Team unter der Leitung von Gustavo Caruso, Direktor für nukleare Sicherheit bei der IAEO, werde vom 14. bis 18. Februar nach Japan kommen und unter anderem die Sicherheit des gefilterten Kühlwassers überprüfen, teilte das Außenministerium am Montag mit. Fast elf Jahre nach dem Worst-Case-Szenario am 11. März 2011 durch Seebeben und Tsunami müssen die zerstörten Reaktoren immer noch mit Wasser gekühlt werden.

Täglich fallen rund 140 Tonnen kontaminiertes Wasser an, das gefiltert und in mehr als 1000 Tanks gespeichert wird. Der Betreiber Tepco behauptet, dass im Herbst der Platz für Tanks erschöpft sein wird. Aus diesem Grund hatte die japanische Regierung entschieden, dass das Wasser ab Frühjahr nächsten Jahres gefiltert und ins Meer verdünnt werden sollte.

Tunnel auf Meeresgrund geplant

Die Betreibergesellschaft Tepco plant, auf dem Meeresboden einen ein Kilometer langen Tunnel zu bauen, durch den das Kühlwasser aus den Atomruinen geleitet werden soll.

Die örtlichen Fischereiverbände befürchten jedoch einen Schaden für ihr Geschäft. Auch Umweltschützer und Japans Nachbarländer wie China und Südkorea sind empört und fordern, die Pläne zu verwerfen. In den Tanks auf dem Gelände der Atomruine Fukushima Daiichi lagern bereits mehr als eine Million Tonnen Wasser. Das Kühlwasser wird vorher aufbereitet, aber das ALPS-Filtersystem kann das Tritium-Isotop nicht herausfiltern. Die japanische Regierung und der Betreiber Tepco argumentieren jedoch, dass geringe Mengen Tritium für die menschliche Gesundheit nicht schädlich sind. Außerdem sollte das Wasser vor der geplanten Verklappung unter die Richtwerte verdünnt werden.



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