Astrid Lindgren: Alles Große war zunächst Fantasie

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Astrid Lindgren: Alles Große war zunächst Fantasie

Heute vor 20 Jahren, am 28. Januar 2002, starb die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren im Alter von 94 Jahren. Lindgrens Figuren inspirieren und faszinieren bis heute; mit ihren Büchern hat sie die Kinder- und Jugendliteratur seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Ihre Geschichten werden weltweit in 106 verschiedenen Sprachen veröffentlicht. Mit einer Gesamtauflage von rund 165 Millionen Büchern ist Lindgren einer der bekanntesten Kinder- und Jugendautoren der Welt.

„Pippi Langstrumpf“, „Wir Kinder von Bullerbü“, „Karlsson vom Dacht“ – die Figuren der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren sind mal frech, gierig und gerissen, dann wieder selbstbewusst und hilfsbereit. Sie haben immer unglaublich spannende Geschichten zu erzählen oder erleben sie selbst. Welchen Einfluss sie bis heute haben, zeigte die schwedische Fridays-for-Future-Aktivistin Greta Thunberg, die anfangs mit Lindgrens Pippi Langstrumpf verglichen wurde. Abba-Star Björn Ulvaeus sagte damals: „Ich glaube, Astrid Lindgren hätte Greta gefallen“.

„Eine Kindheit ohne Bücher wäre keine Kindheit“, hat Astrid Lindgren einmal gesagt. Sie selbst schreibt so, wie sie es gerne hätte, wenn sie selbst noch ein Kind wäre. Die Vorstellungskraft, mit der sie ihre eigenwilligen und selbstbewussten Charaktere erschafft, lässt sich bis in die eigene Kindheit der Autorin zurückverfolgen, die Lindgren als glücklich bezeichnet. In „Wir Kinder aus Bullerbü“ taucht eine schöne Schwedin auf; das Haus, das Lindgren als Bullerbü-Modell nahm, ist in Sevedstorp. Bis heute ist der Ort untrennbar mit dem Namen Astrid Lindgren verbunden.

Inspiration schreiben

Auch Lindgrens eigenes Leben hält einige Abenteuer bereit. Das Erzähltalent der späteren Autorin zeigte sich schon früh, etwa wenn sie sich Geschichten ausdachte, um ihre Geschwister zu unterhalten. Bald folgen erste Schreibversuche, später ein Volontariat bei einer Lokalzeitung, wo sie das journalistische Handwerk von der Pike auf erlernt. Recherche, Korrekturlesen, Verfassen von Kurzberichten. Mit nur 18 Jahren wurde Lindgren schwanger. Der Vater ist Chefredakteur der Zeitung, der deutlich älter ist als der Autor. Aber Reinhold Blomberg ist verheiratet und hat bereits sieben Kinder. Eine Beziehung ist unmöglich. Lindgren wird den verspäteten Heiratsantrag ablehnen.

Sie zieht nach Stockholm, wo sie eine Ausbildung zur Sekretärin macht. Am 4. Dezember 1926 kommt ihr Sohn Lars in die „Rig Hospitalet“ in Kopenhagen zur Welt das nur skandinavisch Klinik, die nicht offiziell ist Geburtsanzeigen Probleme. Lars muss lebte die ersten drei Jahre bei einer Pflegefamilie. Mindestens genauso groß ist die Empathie für den verlassenen Sohn wichtig Schreiben Sie Inspiration wie Ihre eigene glückliche Kindheit, sagte Lindgrens Freundin und Biografin Margareta Strömstedt.

Im Automobilclub KAK, wo der Autor als Sekretär arbeitete beschäftigt Lindgren lernt ihren zukünftigen Ehemann Sture Lindgren kennen. Die beiden heirateten 1931, drei Jahre später wurde ihre Tochter Karin geboren. hartnäckig Der Alkoholiker Lindgren stirbt Mitte 50.

Pippi Langstrumpf

Als Tochter Karin eines Tages ihre Mutter bittet, ihr von „Pippi Langstrumpf“ zu erzählen, ist – aus einer Kinderfantasie – die Figur geboren, die bald auf der ganzen Welt bekannt sein wird. Lindgren setzt sich an den Schreibtisch und erfüllt den Wunsch ihrer Tochter. Das 1944 fertiggestellte Manuskript wurde zunächst von mehreren deutschen Verlagen abgelehnt, dann aber 1949 vom Oettinger Verlag in Hamburg herausgegeben. Weitere Kindergeschichten folgen.

Im Alter von 94 Jahren starb Astrid Lindgren an den Folgen einer Viruserkrankung in ihrer Stockholmer Wohnung, in der sie über 60 Jahre gelebt hatte. Die am 8. März 2002 abgehaltene Gedenkfeier wird von über hunderttausend Menschen besucht.