Schmetterlinge fliegen herum. Summende Wildbienen und ein Käfer, der sich seinen Weg durch die Wiese bahnt. Das klingt nach einer Umgebung, in der sich die kleinen Nützlinge wohlfühlen. Die Projekte „Das Inntal summ“ und „Das Pitztal summ“ haben sich zum Ziel gesetzt, solche Insektenparadiese zu schaffen und so dem Artensterben entgegenzuwirken. Auf welchen Stufen erstreckt sich das Bildungsangebot der Tiroler Bildungsforum beginnt mit diesen Projekten, lesen Sie hier.
Aus Verantwortlichen werden Experten
2019 startete das Projekt „Das Inntal buzzt“ in Zusammenarbeit mit sieben Tiroler Gemeinden mit dem Ziel, ihre ungenutzten öffentlichen Grünflächen naturnah umzugestalten. Rasenflächen, die keinen günstigen Lebensraum für Insekten darstellen, wurden in Blumenwiesen mit bunten Rabatten und Hecken verwandelt. 2019 wurde Wissen über die Erstellung und Pflege der naturnahen Grünflächen in Schulungen für Gemeindemitarbeiter vermittelt. Denn nur wenn dieses Wissen von den Verantwortlichen vor Ort verankert wird, können naturnahe Grünflächen langfristig Bestand haben. Auf Wunsch der Teilnehmer findet seit 2020 ein jährliches Treffen zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterbildung statt.
Familienfreundliche Schulungen
Weiterbildung für die Bevölkerung möglichst zugänglich zu machen, ist ein weiteres Anliegen der Projekte. Um dies zu erreichen, hat das Tiroler Bildungsforum die „Familientage Natur im Garten“ ins Leben gerufen. Vier Kurzvorträge informieren über natürliches Gärtnern. Gleichzeitig wird ein Kinderprogramm angeboten, um die Kleinen für die Flora und Fauna im Garten zu begeistern. Positiver Nebeneffekt: Familien müssen sich nicht um die Kinderbetreuung kümmern, sondern können ganz einfach einen informativen und lustigen Nachmittag mit der Familie verbringen.
Ermutigen Sie zum „Do it yourself“.
In einem zweiten Schritt wurden Samentüten an die Bevölkerung verteilt, die für fünf Quadratmeter Blumenwiese reichten. Diese könnten im eigenen Garten ausgesät werden. Um den Erfolg des Systems sicherzustellen, wurden vom Tiroler Bildungsforum Workshops organisiert und durchgeführt, in denen das notwendige Wissen vermittelt wurde. Entsprechende Berichte in den lokalen Medien ergänzten das Bildungsangebot. Dadurch sind eine Fülle kleiner Inseln der Vielfalt entstanden und werden gebildet und Insekten können von Garten zu Garten wandern.
Zukunftspläne für Insekten
Durch das erfolgreiche Projekt „Das Inntal summt“ brummt dieses Jahr ein weiteres Tal in Tirol: das Pitztal. Die vier Gemeinden St. Leonard, Jerzen, Wenns und Arzl beginnen, dem Insektensterben entgegenzuwirken. Darüber hinaus wurde ein weiteres Folgeprojekt entwickelt, das das Thema „Insektenvielfalt“ in die Schulen bringen soll.
Träger der beiden Projekte ist das Regionalleitung Imst in Zusammenarbeit mit der Klima- und Energiemodellregion Imst. Die Tiroler Bildungsforum, eine der Mitgliedsinstitutionen im Ring Österreichischer Bildungswerke, ist Projektpartner für die Konzeption und Umsetzung des Bildungsprogramms. Ansprechpartner ist Matthias Karadar, MSc.