BZ-INTERVIEW mit dem Paläontologen Martin Sander von der Universität Bonn über Krankheiten bei Dinosauriern.
. Ein Forscherteam aus den Vereinigten Staaten und Kanada hat neue Erkenntnisse über Krankheiten bei Dinosauriern gewonnen. Auch sie litten unter Atemwegsinfektionen. Das berichtet das Team um Cary Woodruff vom Great Plains Dinosaur Museum in Malta, Montana, im Fachblatt „Scientific Reports“. Warum wir dadurch Dinosaurier besser verstehen, erklärt der Bonner Paläontologe Martin Sander im Interview mit Annika Sindlinger.
BZ: Herr Sander, neueste Untersuchungen an Fossilien eines Langhalssauriers deuten darauf hin, dass auch Saurier Halsschmerzen hatten. Wie muss ich mir die Funde vorstellen?
Sander: Ich sehe bestimmte Krankheiten, also Pathologien, an den Knochen. In diesem Fall handelt es sich um Wucherungen an den Halswirbeln. Sie können durch verschiedene Krankheiten ausgelöst werden. Genauer gesagt hilft uns der Vergleich mit Vögeln. Dinosaurier sind keine Säugetiere, sie sind die Vorfahren der heutigen Vögel. Und wir wissen, dass solche Wucherungen bei Vögeln durch Infektionen der Atemwege verursacht werden können. Von Halsschmerzen zu sprechen ist etwas vereinfacht.
BZ: Wie haben die …