Deshalb kam Ihnen Rotkäppchen im „Tatort“ so bekannt vor.

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Deshalb kam Ihnen Rotkäppchen im „Tatort“ so bekannt vor.

Karneval in München. Unweit einer Party in einer Kneipe wird ein toter Mann gefunden. Schnell geriet eine Frau im Rotkäppchen-Kostüm ins Blickfeld der Kontrolleure – gespielt von einem Starschauspieler aus Österreich.

Silke Weinzierl trägt jeden Abend ein anderes Faschingskostüm. Mal als 20er-Jahre-Diva, mal als Prinzessin im goldenen Kleid und von Anfang an als Rotkäppchen besucht sie das Wirtshaus „Irmis“ – als das ist sie besonders in Erinnerung geblieben. Sie wird von den Tatort-Kommissaren Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) betrunken in eine Ausnüchterungszelle gebracht. Die Österreicherin Nina Proll spielt die Frau, die zuerst unter Verdacht gerät und am Ende selbst getötet wird.

Für Nina Proll, die in dem Fall aus München eine Frau Ende vierzig mimt, die irgendwie reich werden will, aber derzeit obdachlos ist, ist es nicht der erste Auftritt in einem „Tatort“. 1999 hatte sie eine kleine Rolle im Wiener Fall „Absolute Diskretion“ mit Harald Krassnitzer als Kommissar Moritz Eisner. Im Jahr darauf traf sie Krassnitzer in einer anderen Rolle in einem Ableger des Wiener „Tatorts“ mit dem Titel „Passion“ wieder.

Kein seltener Gast im „Tatort“

Neben Wachtveitl und Nemec war sie bereits im „Tatort“ aus München zu sehen. 2012 spielte sie in „Ein neues Leben“ die Anführerin einer Drückerkolonne. Auch hier starb ihre Rolle am Ende des Films. 2019 spielte Proll im Weimarer Krimi „Die Harte Kern“ in der Titelrolle die Sonderermittlerin Eva Kern.

„Tatort: ​​Der harte Kern“: Lessing (Christian Ulmen) und Kira Dorn (Nora Tschirner) mit Stich (Thorsten Merten) und Eva Kern (Nina Proll) (Quelle: MDR/Wiedemann&Berg/Stephanie Kulbach)

Zu dieser Rolle sagte die 48-Jährige der „Bild“, sie habe zu wenig Geld verlangt. „Da hätte ich viel mehr rausholen können. Die Produzenten in den öffentlich-rechtlichen Sendern beklagen sich gerne, dass sie sparen müssen.

„Wir Österreicher sind lustiger und mutiger“

Ab 2014 spielte Nina Proll Nicoletta Huber in der österreichischen Kultserie „Vorstadtweiber“. Die ersten drei Staffeln waren in der ersten gezeigt worden, 2019 wurde bekannt gegeben, dass die vierte nicht gezeigt wird. Zu dieser Entscheidung sagte Nina Proll damals gegenüber „Bild“: „Ich vermute, die verantwortlichen Redakteure hatten es satt, ständig zu hören, dass wir Österreicher lustiger und mutiger seien. Das höre ich andauernd von deutschen Kollegen. Aber ich hoffe, Sie finden es.“ Es gibt noch ein Umdenken.“ Im österreichischen Fernsehen läuft derzeit die sechste und letzte Staffel von „Vorstadtweiber“. Proll wurde für ihre Rolle in der Serie für den Österreichischen Film- und Fernsehpreis Romy nominiert.

Neben zahlreichen Auftritten in diversen Serien und Rollen in Kino- und Fernsehfilmen war Proll 2017 im ZDF-Zweiteiler „Das Sacher. In bester Gesellschaft“, 2013 in „Dampfnudelblues“, in „Er ist wieder da“ zu sehen. 2014 und 2015 in „Er ist wieder da“. Ein Mord mit Aussicht“. Die gebürtige Wienerin verkörperte in der Verfilmung der Geschichte um den Grand die Schauspielerin und langjährige Vertraute Kaiser Franz Josephs I., Katharina Schratt Hotel dort. Im selben Jahr spielte sie die Titelrolle in dem Spielfilm „Anna Fucking Molnar“, ihrem Drehbuchdebüt. 2018 erhielt sie die Romy als beste Hauptdarstellerin.

Nina Proll und Gregor Bloéb: Die beiden sind seit 2008 verheiratet. (Quelle: IMAGO / Manfred Siebinger)Nina Proll und Gregor Bloéb: Die beiden sind seit 2008 verheiratet. (Quelle: IMAGO / Manfred Siebinger)

Nina Proll ist seit 2008 mit Gregor Bloéb verheiratet, ebenfalls Schauspieler und Bruder des ehemaligen „Kommissar Rex“-Stars Tobias Moretti. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder.

Immer wieder löst Nina Proll mit Statements Diskussionen aus, auch zunehmend innerhalb der Corona-Pandemie. Im April 2021 war sie unter anderem Teil der Aktion #allesdichtmachen, bei der über 50 Prominente mit Clips die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie kritisierten. Im September 2021 sprach sich Proll in einem österreichischen Dokumentarfilm strikt gegen eine Corona-Impfung für Kinder aus.

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