Die an Leukämie erkrankte Ida aus Wissen wartet noch auf eine passende Knochenmarkspende

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Die an Leukämie erkrankte Ida aus Wissen wartet noch auf eine passende Knochenmarkspende

Nachricht vom 04.02.2022

Von Daniel David Pirker

Die kleine Ida von Knowledge sucht noch nach einem geeigneten Stammzellspender. Ihr Vater teilte den Kurieren am Weltkrebstag den Zustand seiner Tochter mit. Außerdem erklärte er die weiteren Behandlungsschritte – und was seiner kleinen Familie Hoffnung macht.

Die an Leukämie erkrankte Ida aus Wissen wartet noch auf eine passende Knochenmarkspende
Vor wenigen Tagen wurde Idas Mitbewohner Mattes entlassen. Er fand einen Knochenmarkspender. Als Abschiedsgeschenk erhielt Ida von seiner Mutter ein Tier. (Foto: privat)

Wissen/Köln. 42 Tage – diese Zahl wird für die kleine Ida Mewis in naher Zukunft entscheidend sein. Die einjährige Frau wird seit vergangenem Herbst an der Universitätsklinik Köln behandelt. Idas Schicksal bewegt Tausende in den sozialen Medien. Nach einem geeigneten genetischen Zwilling für eine Knochenmarkspende wird noch gesucht. Dies wird entscheidend für den weiteren Behandlungsverlauf des tapferen Mädchens sein. Im Moment sei Ida noch zu schwach, sagt ihr Vater Julian Mewis dem AK-Kurier. Aber wenn sich der Zustand wieder bessert und der vierte Behandlungsblock beginnen kann, werden die 42 Tage entscheidend sein. Innerhalb dieser Zeit müsse ein geeigneter Spender gefunden worden sein, erklärt der 30-jährige Familienvater. Der vierte Block soll am Mittwoch, 9. Februar, starten.

Laut ihrem Vater kommt Ida derzeit psychisch gut mit der Situation zurecht. In diesem Alter braucht ein Kind vor allem Mama und Papa. Das Immunsystem der Einjährigen sei extrem schwach, berichtet Julian Mewis. Vor diesem Hintergrund ist in dieser Pandemiephase besondere Vorsicht geboten. Idas Eltern müssen täglich getestet werden. Das Wartezimmer löst beim Vater angesichts der möglichen Ansteckungsgefahr ein mulmiges Gefühl aus. Idas Station geht jedenfalls sehr vorsichtig mit der Pandemie um.

Und je nach weiterem Behandlungsverlauf werden die Vorsorgemaßnahmen eher zunehmen. „Viele denken, dass alles nur gut ist, wenn es einen Spender gibt. Aber das ist Unsinn“, stellt Mewis klar. Im fünften Block steht eine Hochdosis-Chemotherapie an, bei der Idas Knochenmark komplett zerstört wird. Ab dem Tag des Erhalts der Knochenmarkspende – dem sogenannten „Tag 0“ – werden Medikamente verabreicht, um Abstoßungsreaktionen des Körpers zu verhindern. Dann beginnt laut Mewis die „kritische Zeit“. Das Knochenmark erhält dann drei bis vier Wochen Zeit, um zu wachsen.

Idas Vater ist sich der weiteren Schwächung des Immunsystems seiner Tochter bewusst: Die kleinste Erkältung könnte kritisch werden. Auch Julian Mewis denkt über einen Verbleib auf der Isolierstation nach – wenn täglich nur ein Elternteil reingelassen wird.

Der Alltag für Idas Eltern ist erwartungsgemäß anstrengend. Seit dem Klinikaufenthalt ihrer Tochter seien sie kaum noch zu Hause gewesen. Julian Mewis und seine Frau waren in diesem Jahr aufgrund von Idas Zustand nur zweimal informiert. Doch die kräftezehrende Situation für die junge Familie hat auch einen Lichtblick: Für Idas 14-jährige Mitbewohnerin wurde vor wenigen Tagen ein passender Knochenmarkspender gefunden. Vier Wochen lang waren Mattes und der Einjährige unzertrennlich. Und dann die tollen Neuigkeiten für den Teenager. Seine Selbsthilfegruppe veröffentlichte daraufhin kurzerhand ein Ermutigungsvideo für seinen Mitbewohner. Die Botschaft: „Ida, du schaffst das!“ (ddp)

Werden Sie Stammzellspender:
Tausende Menschen denken jetzt an die kleine Ida und hoffen, dass schnellstmöglich ein geeigneter Knochenmarkspender gefunden wird. Falls Sie noch nicht selbst getippt haben, können Sie das ganz einfach auf der DKMS-Webseite nachholen Hier zu registrieren. Die Erfahrung von Idas Eltern kann zusätzliche Motivation geben. Das Thema sei oft weit weg, sagt Vater Julian Mewis. „Aber von einem Tag auf den anderen kann es sehr eng werden.“


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